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Kongress-Ticker

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

COPD-Exazerbation – Wendepunkt in der Versorgung

Angelika Bauer-Delto

29.7.2022

Exazerbationen haben schwerwiegende Folgen für das Leben mit COPD. Umso wichtiger ist eine adäquate Prävention. Eine Triple-Therapie aus lang wirkenden Bronchodilatatoren und inhalativen Glukokortikoiden kann die Prognose entscheidend verbessern.

Die Exazerbation einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease) könne eine Abwärtsspirale einleiten, sagte Dr. med. Petra Sandow, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Berlin: Es kommt zu einer irreversiblen Schädigung des Pulmonalgewebes und die Lungenfunktion verschlechtert sich. In der Folge ist das Risiko für weitere Krankheitsereignisse und Hospitalisierungen erhöht, und auch das Mortalitätsrisiko steigt. Um die Prognose zu verbessern, sei eine rechtzeitige Sekundärprävention unerlässlich, betonte Sandow.

Sekundärprävention verbessert Prognose

Zum Einsatz kommen verschiedene Therapieschemata, berichtete Prof. Dr. med. Claus Franz Vogelmeier, Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Gießen/Marburg. Angewendet werden lang wirksame Muscarinrezeptor-Antagonisten (long-acting muscarinic antagonists, LAMA) sowie lang wirksame Beta-2-Agonisten (long-acting beta-agonists, LABA), auch als duale Therapie und in Kombination mit inhalativen Kortikosteroiden (inhaled corticosteroids, ICS). Studiendaten zeigen, dass eine Triple-Therapie aus LAMA, LABA und ICS in der Prävention von Exazerbationen und auch hinsichtlich der Mortalität anderen Therapieschemata überlegen ist (z. B. [1]). Nach einer Exazerbation könne neben der Auswahl einer geeigneten medikamentösen Therapie auch eine Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll sein, so Vogelmeier. Die Effektivität einer frühzeitigen Reha sei durch Studiendaten belegt (z. B. [2]).

Bei ICS hohe Rezeptoraffinität entscheidend

Bei der COPD ist eine Kombinationsbehandlung mit ICS angezeigt, wenn durch eine lang wirkende Bronchodilatation mittels LAMA und LABA keine zufriedenstellende Exazerbationskontrolle erzielt werden kann und erhöhte Eosinophilenwerte vorliegen. Verschiedene ICS unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Fähigkeit, im Zytoplasma an den Glukokortikoid-Rezeptor zu binden. Fluticasonfuroat sei die Substanz, die sich aufgrund der Furoat-Seitenkette derzeit durch die höchste Rezeptoraffinität bei geringster Dosierung auszeichnet, erklärte Prof. Dr. med. Christian Mang, Interdisziplinäre Pharmakologie an der University for Digital Technologies in Medicine and Dentistry, Luxemburg. Fluticasonfuroat bindet bis zu 24 Stunden am Rezeptor und muss daher nur einmal täglich inhaliert werden. Bei zulässiger Maximaldosis zeigt sich kein relevanter Einfluss auf den Cortisolspiegel [3]. Das bedeute, dass auch keine uner­wünschten systemischen Effekte unter der Behandlung zu erwarten sind, so Mang.

Lipson DA et al., Am J Respir Crit Care Med 2020; 201: 1508–1516
Lindenauer PK et al., JAMA 2020; 323: 1813–1823
Allen A, Clin Pharmacokinet 2013; 52: 885–896
Symposium „Wendepunkt COPD-Exazerbation: Was passiert danach?“ (Veranstalter: Berlin Chemie AG)

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