- Anzeige -
Allgemeinmedizin

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

Gründe für die Dreifach-Therapie-Initiierung

24.7.2024

Schwere Verschlimmerungen einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung bergen ein hohes Risiko für die Mortalität. Doch auf welcher Basis werden Behandlungsentscheidungen in der Primär- und Sekundärversorgung getroffen? Die Studie TETRIS gibt Auskunft.

In der noch laufenden multizentrischen, prospektiv beobachtenden Kohortenstudie TETRIS werden Personen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingeschlossen, die eine bestehende kombinierte Behandlung mit lang wirksamen Muskarin-Antagonisten (LAMA), lang wirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) und inhalativen Kortikosteroiden (ICS) erhalten [1]. Ziel der Studie ist es, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, was die Behandlungsentscheidung deutscher Ärzte und Ärztinnen in der Primär- und Sekundärversorgung unter realen ­Bedingungen beeinflusst. Erste Ergebnisse zeigen insbesondere, dass Patientinnen und Patienten, die mit einer Dreifach-Therapie behandelt werden, im ­Allgemeinen sehr wenige Exazerbationen aufweisen, d. h., sie sind gut eingestellt.

„Jedoch stand bei nur 19,5 % der Patienten der ­Gedanke der Exazerbationsprophylaxe im Vordergrund“, sagte Prof. Dr. med. Claus F. Vogelmeier, Direktor der Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Marburg, beim diesjährigen DGP-Symposium [2]. Die anderen Gründe für die Initiierung der Dreifach-Therapie waren: symptomatisch trotz einer bestehenden kombinierten Behandlung mit lang wirksamen Muskarin-Antagonisten und lang wirksamen Beta-2-Agonisten (49,9 %); Verschlechterung der Lebensqualität und/oder Lungenfunktion (29,8 %);  symptomatisch trotz inhalativer Kortikosteroide sowie LABA (20,4 %); Patientenwunsch (18,5 %); eine oder mehrere Exazerbationen (15,0 %);  akute Exazerbation (6,5 %) sowie Hospitalisierung aufgrund von Exazerbation (3,0 %).

Neue Adhärenz- und Persistenz-Daten aus Deutschland

Vogelmeier präsentierte außerdem eine aktuelle Claims-Daten-Studie zur Evaluierung der Adhärenz und Persistenz einer Dreifach-Therapie bei Patienten und Patientinnen mit COPD, bei der zwischen einer SITT (geschlossene Dreifach-Therapie mit einem Inhalator) sowie der MITT (offene Dreifach-Therapie mit multiplen Inhalatoren) unterschieden wurde [3]. Um optimale klinische Ergebnisse zu erreichen, sei die Adhärenz entscheidend. Daher sei es wichtig, eine Therapie zu wählen, welche die höchste Adhärenz-Quote hat, sagte Vogelmeier. Die Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der Adhärenz bei Personen  mit SITT im Vergleich zu MITT. Es gibt Hinweise darauf, dass die Adhärenz bei offenen Dreifach-Therapien in der Praxis gering ist. Geschlossene Dreifach-Therapien können die Adhärenz nachweislich verbessern, da die Anzahl der erforderlichen Inhalatoren reduziert ist. „Auch die Therapiepersistenz war mit der SITT besser, nach 3 Jahren knapp unter 100 %, während bei der MITT bereits 40 % der Patienten abgesprungen waren“, so Vogelmeier.

  1. https://classic.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04657211
  2. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumo­logie und Beatmungsmedizin e. V., Mannheim, März 2024
  3. Vogelmeier CF et al., Int J of Chron Obstruct Pulm Dis 2024; Under submission
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt