- Anzeige -
Dermatologie

Psoriasis vulgaris

Individualisiertes Therapiekonzept mit Tildrakizumab

 Ulrike Arlt

4.3.2025

Durch die neue 200-mg-Dosierung des monoklonalen Antikörpers Tildrakizumab ist nun eine flexible Dosisänderung in der Therapie der Psoriasis vulgaris möglich, die signifikante Vorteile für Patientinnen und Patienten mit schwerer Verlaufsform und hohem Körpergewicht bieten könnte, wie aktuelle Studiendaten zeigen.

Die Behandlung der moderaten bis schweren Plaque-Psoriasis ist durch Fortschritte bei Biologika­therapien revolutioniert worden. Eine der Herausforderungen bleibt jedoch die Anpassung der Dosierung an die spezifischen Bedürfnisse der Behandelten, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit hohem Körpergewicht oder ausgeprägter Krankheitslast. Der monoklonale Antikörper Tildrakizumab, der an die p19-Untereinheit von IL-23 bindet, bietet die Möglichkeit eines flexiblen Behandlungsschemas.

Flexibilität in der Dosierung

Tildrakizumab unterscheidet sich von anderen Biologika durch die Möglichkeit, die Dosierung individuell anzupassen. Neben der Standarddosierung von 100 mg steht bei Bedarf eine höhere Dosierung von 200 mg zur Verfügung. Diese Option ist besonders für Menschen mit einem Körpergewicht von über 90 kg oder einer hohen Krankheitslast geeignet. Klinische Studien, wie die doppelblinden, randomisierten Phase-III-Studien reSURFACE-1 und reSURFACE-2, ­haben gezeigt, dass die höhere Dosierung bei diesen Personengruppen eine verbesserte klinische Wirkung zeigt, ohne dabei die Sicherheit zu gefährden.

Bei der genannten Patientenkohorte wies die Standard­dosierung von 100 mg zum Teil eine reduzierte Wirksamkeit auf, was auf pharmakokinetische Faktoren und eine verstärkte proinflammatorische Aktivität bei Adipositas zurückzuführen ist. Mit der 200-mg-Dosierung können bei diesen Patienten größere Verbesserungen des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) erreicht werden, insbesondere bei schwerer Krankheitsausprägung (PASI > 20).

Auch für Patienten und Patientinnen mit Psoriasis an schwer behandelbaren Arealen wie Kopfhaut, Nägeln oder Genitalbereich sowie für solche, die auf frühere Therapien mit Biologika unzureichend angesprochen haben, bietet die höhere Dosierung eine vielversprechende Option. Zudem zeigt die 200-mg-Dosierung das Potenzial für eine schnellere Krankheitskontrolle, was die Lebensqualität in dieser Patientengruppe erheblich steigern kann.

Sicherheit, Adhärenz und Wirtschaftlichkeit

Die Sicherheitsdaten aus fünfjährigen Langzeitstudien bestätigen ein günstiges Sicherheitsprofil für beide Dosierungen von Tildrakizumab. Auch die 200-mg-Dosierung weist keine erhöhten Risiken für Nebenwirkungen auf. Die neue 200-mg/2-ml-Injektionsform wird von den Behandelten im Vergleich zu 2 separaten 100-mg-Injektionen bevorzugt und könnte so deren Adhärenz steigern. Eine flexible ­Dosierungsanpassung, in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf, erlaubt es zudem, die Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen. Bei partieller Response unter der 100-mg-Dosierung kann ein Wechsel zur 200-mg-Dosis weitere Verbesserungen erzielen, während bei Patienten und Patientinnen mit stabilem ­Ansprechen eine Rückkehr zur 100-mg-Dosierung möglich ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kosten pro Dosis für beide Dosierungen identisch sind.

Tildrakizumab in der Dosierung mit 200 mg stellt eine sinnvolle Erweiterung des Behandlungs­arsenals für Menschen mit hohem Gewicht und schwerer Psoriasis dar. Die Dosierungsflexibilität ermöglicht eine präzisere Anpassung an individuelle Bedürfnisse und erhöht die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Therapieergebnis.

Dapavo P et al., Expert Opin Biol Ther 2024; 24: 133–8

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt