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Allgemeinmedizin

Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen

Mit IL-5-Antikörper gegen die eosinophile Entzündung

24.7.2024

Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) geht oft mit einer eosinophilen Entzündung und zudem noch schwerem oder schlecht kontrollierbarem eosinophilem Asthma einher. IL-5 spielt eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie beider Erkrankungen, sodass Mepolizumab hier einen wirksamen Therapieansatz bieten kann.

Bei etwa 80 % aller Patientinnen und Patienten mit CRSwNP liege der Erkrankung eine Typ-2-Inflammation zugrunde, erklärte PD Dr. med. Sven Becker, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Tübingen). Durch die Biologika-Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Mepolizumab, der spezifisch gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtet ist, konnten bei an CRSwNP Erkrankten in der zulassungsrelevanten Studie SYNAPSE die Eosinophilenzahlen im Blut um 81 % bis Woche 4 reduziert werden. Zudem verbesserte Mepolizumab signifikant die Größe der Nasenpolypen und verminderte die Notwendigkeit von Operationen sowie die Gabe oraler Steroide (OCS).

Aufnahme in EUFOREA/EPOS-Leitlinie

In der Indikation „schweres eosinophiles Asthma” (SEA) gibt es seit der ersten Zulassung im Jahr 2015 bereits umfassende Langzeit- und Real-World-Studien, die Wirksamkeit und Sicherheit von Mepolizumab bestätigen. Aufgrund der überzeugenden Daten zur Therapie von CRSwNP wurde Mepolizumab auch in das Leitlinien-Update 2023 des European Forum for Research and Education (EUFOREA) / European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps (EPOS) aufgenommen. Gemäß der Leitlinie ist ein Biologika-Einsatz bei folgenden Kriterien indiziert und kann verordnet werden (falls 3 von 5 zutreffen):

  • Rezidivpolypen nach Nasennebenhöhlen-OP, mindestens 1 × OP
  • Vorliegen eines komorbiden Asthma bronchiale, mit regelmäßigem Bedarf an inhalativen Kortikosteroiden (INCS)
  • Nachweis einer Typ-2-Inflammation: Gewebe- oder Bluteosinophilie (≥ 10 EOS/HPF, ≥ 150 Zellen/µl), Gesamt-IgE ≥ 100 IE/ml
  • Bedarf an systemischen Kortikosteroiden oder Kontraindikation dafür (≥ 2 Zyklen systemische Kortikosteroide pro Jahr oder anhaltend > 3 Monate niedrigdosierte Steroide)
  • Beeinträchtigung/Verlust des Riechsinns (Sniffin’ Sticks oder andere Riechtests)
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität (SNOT-22)

Kortikoide einsparen

Um Patienten und Patientinnen mit Typ-2-Inflammation, die sowohl CRSwNP als auch Asthma und Allergien aufweisen, optimal behandeln zu können, sei eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Bereiche HNO und Pneumologie von besonderer Bedeutung, betonte PD Dr. med. Kai-Michael Beeh, Internist und Pneumologe in Wiesbaden. Er verwies auf die negativen Folgen von systemischen Kortikoiden:  So sei bereits ab einer kumulativen Jahresdosis von nur 500 mg mit Folgeerkrankungen zu rechnen. Daher sollte nach dem Motto „Null Toleranz für orale Kortikoide!“ gehandelt werden. In Real-World-Studien hätten viele Patientinnen und Patienten unter vorheriger OCS-Dauertherapie durch die Therapie mit Mepolizumab auf die OCS-Gaben verzichten können, berichtete Beeh.

GSK-Symposium „We talk Polyposis nasi: Lokales Problem oder Systemerkrankung?” anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde e. V. (Veranstalter: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG), Essen, Mai 2024

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