Nicht nur im Sport kommt es häufig zu Sprunggelenksverletzungen. Um dann die Mobilität möglichst schnell wieder herzustellen, sind u. a. vielfach topische Analgetika im Gebrauch. Hier können insbesondere auch natürliche Präparate punkten, die die Auflösung der entstandenen Entzündung fördern.
Akute Sprunggelenksverletzungen treten häufig auf und sind von großer klinischer Relevanz. Die höchste Prävalenz (85 %) weisen laterale Verletzungen auf. Zu einer Chronifizierung können etwa 40 % der Sprunggelenksblessuren führen.
Bei milder bis moderater Verletzung kommen in der Regel neben/nach der Ruhigstellung im Sinne eines mutimodalen Behandlungskonzepts manuelle Therapien (z. B. Lymphdrainage), Balanceübungen, ein exzentrisches und propriozeptives Training sowie insbesondere topische Analgetika zum Einsatz. Topische NSAR gelten als effektiv und im Gegensatz zu oralen auch als sicher und werden demzufolge häufig verwendet – Goldstandard bei akuten Sprunggelenksverletzungen: Diclofenac.
Die meisten topischen Optionen adressieren die mechanische Stabilisierung und den Schutz des Gelenks. Andererseits geht der Fokus heutzutage deutlich in Richtung des Managements der durch die Verletzung entstandenen Gewebeinflammation. Und auch hier ist ein (langsamer) Trendwechsel bezüglich der Schmerzreduktion zu beobachten: weg von der Inhibierung inflammationsassoziierter Prozesse im entzündeten Weichgewebe durch NSAR hin zu unterstützenden Mediatoren zur Rückbildung inflammatorischer Reaktionswege.
Natürliches Multikomponentenprodukt
Tr14, ein bewährtes, aus 14 Komponenten bestehendes, natürliches Arzneimittel, wird genutzt bei durch muskuloskelettale Verletzungen bedingten Schmerzen. In präklinischen Studien verbesserte TR14 die Produktion von spezialisierten proresolvierenden Mediatoren (SPM) sowie das Verhältnis von proinflammatorischen zu proresolvierenden Mediatoren zugunsten der SPM. Zudem verkürzte das natürliche Präparat das Auflösungsintervall der Entzündung und förderte die Efferozytose.
Diclofenac ebenbürtig
Die TAASS-Studie hatte gezeigt, dass Tr14-Creme bzw. -Gel* und Diclofenac-Gel (1 %) als gleichwertig einzustufen sind. Eine aktuelle randomisierte, doppelblinde Multicenterstudie mit 625 Personen mit akuter lateraler Knöchelverstauchung bestätigte dies. Die Teilnehmenden verwendeten 3 × tägl. über 7 Tage entweder Tr14-Gel*, Diclofenac-Gel (1 %) oder Placebo. Die Schmerzkontrolle unter Tr14 erwies sich an Tag 4 und 7 gegenüber Placebo überlegen, nicht unterlegen vs. Diclofenac an Tag 4 und überlegen gegenüber Diclofenac an Tag 7. An Tag 14 zeigte sich Tr14 sowohl vs. Placebo als auch vs. Diclofenac überlegen. Die Autoren befinden weitere Untersuchungen zu Dosierung, Dauer und Langzeiteffekten für notwendig, halten die frühzeitige Anwendung von Tr14 aber für eine sichere und effektive Option.
* Tr14-Gel in Deutschland nicht verfügbar
Gerdesmeyer L et al., J Clin Med 2024; 13: 841