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Abrechnung

Enge Betreuung erforderlich

Hypertonie

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter

Die Hypertonie gehört zu den häufigsten Beratungsursachen in der Praxis des Hausarztes. Sie ist gleichzeitig auch gefährlich – wegen der oft fehlenden Symptomatik sowie der Spätkomplikationen und bedeutet für den Hausarzt einen ganzen Problemkreis mit mannigfaltigen Aufgaben.

Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die arterielle Hypertonie definiert als eine chronische Blutdruckerhöhung ab Werten von 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch. Als optimal werden Werte unter 120/80 mmHg eingestuft. Bei der Untersuchung werden grundsätzlich drei Messungen bei mindestens zwei verschiedenen ­Gelegenheiten zugrunde gelegt. Zusätzlich erfolgt anhand des diastolischen Blutdrucks eine Unterteilung nach dem Schweregrad in leichte, ­mittelschwere und schwere Hypertonie.

Fallbeispiel

Vorstellung wegen Kopfschmerzen

Ein 49-jähriger normgewichtiger (180 cm, 72 kg) ­Patient stellt sich wegen eines seit zwei Tagen bestehenden Kopfschmerzes notfallmäßig, am Samstag, in der Praxis vor, da die Kopfschmerzen jetzt sehr stark geworden seien. Es bestehe leichter Schwindel und geringes Unwohlsein, jedoch ohne Erbrechen. Der Patient war bislang gesund und benötigte keinen Arzt, Medikamente werden keine eingenommen. Die orientierende und später wiederholte Blutdruckmessung ergab einen Wert von RR = 210/100 mmHg. Eine Hypertonie ist bisher nicht festgestellt worden. Auch in der Familie sind keinerlei Hochdruckerkrankungen bekannt. Die körperliche und orientierende neurologische Untersuchung ergab keinen Hinweis auf eine organische Ursache für die massiven Kopfschmerzen. Das abgeleitete EKG war unauffällig, die Frequenz tachykard. Nach Gabe von Nifedipin unter Beobachtung war der Blutdruck auf Normwert gesunken und die Frequenz normalisiert. Mit dem Patienten wurde die Notwendigkeit der weiteren Abklärung erörtert, für Sonntag noch Nifedipin (als Ärztemuster) mitgegeben und ein Termin zur Blutentnahme, sonografischer Untersuchung, Belastungs-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung vereinbart. Bei den durchgeführten Untersuchungen verhärtete sich der Verdacht auf eine renale Ursache der Hypertonie. Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse wurde die Verdachtsdiagnose sowie das weitere Vorgehen mit dem Patienten ausführlich erörtert und eine weitere nephrologische Diagnostik eingeleitet. Die nephrologische Spezialdiagnostik bestätigte dann die vermutete renale Ursache der Hypertonie. Dies wurde in einer weiteren Konsultation mit dem Patienten intensiv besprochen. Dabei wurden insbesondere auch das Risikoprofil des Patienten berücksichtigt, sein psychosoziales und auch sein beruf­liches Umfeld. Es wurden Lebensgewohnheiten besprochen, die Notwendigkeit der regelmäßigen Kontrolle und insbesondere der zuverlässigen ­Compliance. Dazu ist in der GOÄ die Gebühr nach GO-Nr. 34 vorgesehen. Dabei ist zu beachten, dass die in der Leistungslegende geforderte Mindestzeit von 20 Minuten eingehalten und am besten auch entsprechend dokumentiert wird.

Der Autor

Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter
Arzt für Allgemeinmedizin
Arzt für Naturheilverfahren
76684 Tiefenbach
schlueter@vital-arzt-praxis.de
www.vital-arzt-praxis.de

Dr. Dr. Peter Schlüter ist promo­vierter Naturwissenschaftler und ­Mediziner. Seit 1982 ist er als Arzt für Allgemein­medizin mit betriebs­­wirtschaftlich ­opti­mierter Praxis nieder­gelassen. Als Berater zu allen ­Fragen der Praxisorganisation, Praxis­manage­­ment und ­Abrechnung ist er seit 1987 tätig.

Bildnachweis: privat

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