Fumarsäureester gehören zum Standardrepertoire bei moderater bis schwerer Psoriasis. Da künftig nur noch ein Monopräparat zur Verfügung steht, bietet sich der Wechsel vom Fumarsäureestergemisch zu Dimethylfumarat alleine an. Dies ist ohne Komplikationen und Therapieunterbrechung möglich, wie Studiendaten zeigen.
In der Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis reicht eine topische Therapie alleine meist nicht aus. Laut Leitlinien sind hier in der Erstlinie zusätzliche systemische Therapieoptionen indiziert, wie eine Phototherapie oder eines der konventionellen Systemtherapeutika, unter denen Fumarate den Hauptanteil in der Anwendung ausmachen. Bei ungenügendem Ansprechen und/oder schlechter Verträglichkeit kommen Biologika, monoklonale Antikörper gegen IL-17, IL-23 oder TNF-α, zum Einsatz. Trotz dieser neuen Therapieoptionen kommt den Fumaraten auch heute noch ein besonderer Stellenwert in der Behandlung zu, nicht zuletzt auch, weil sie deutlich kostengünstiger sind.
Neben dem wirksamen Bestandteil Dimethylfumarat (DMF) stand für die Therapie der moderaten bis schweren Psoriasis kürzlich auch noch ein Gemisch aus DMF und 3 Salzen von Ethylfumarat (FAE) zur Verfügung. Mit dem Wechsel vom FAE-Gemisch zum DMF-Monopräparat beschäftigten sich Falkvoll S et al. bereits 2019 [1].
Direkter Wechsel ohne Unterbrechung
In die prospektive Beobachtungsstudie wurden konsekutiv 24 Männer und 16 Frauen eingeschlossen [1]. Sie hatten auf die meist seit 1 bis 5 Jahren bestehende Therapie mit FAE ein klinisches Ansprechen und keine Probleme hinsichtlich der Verträglichkeit gezeigt. Das mittlere Alter lag bei 46 Jahren, ein 13-Jähriger wurde im Off-Label-Use behandelt.
Alle wurden ohne Therapieunterbrechung vom FAE-Gemisch auf das DMF-Monopräparat umgestellt, wobei sie die bisherige Dosierung des DMF-Anteils im Gemisch beibehielten, die überwiegend zwischen 120 und 480 mg lag. In der Folgevisite machten die Teilnehmenden per Fragebogen Angaben zur Verträglichkeit und Effektivität der Therapie nach Umstellung und gaben ein Globalurteil ab.
Demnach schätzten die Betroffenen den Switch insgesamt neutral bis positiv ein (18 positiv, 18 neutral, 4 negativ). Hinsichtlich gastrointestinaler Beschwerden verspürten 27 keinen Unterschied, 7 vertrugen das DMF-Monopräparat besser, 2 schlechter, und 4 hatten diesbezüglich weder unter dem Gemisch noch dem Monopräparat Beeinträchtigungen. Flush war bei 24 der Erkrankten gleichbleibend, bei 8 geringer, bei 6 verschlechtert, 2 hatten weder vorher noch nachher Symptome.
Die Wirksamkeit, gemessen am PASI (Psoriasis Area and Severity Index), war bei 34 Betroffenen gleichbleibend oder besser und bei 3 geringfügig schlechter, bei 3 der Behandelten fehlten die Angaben.
Als Vorteil des DMF-Monopräparates werteten die Autoren, dass bei normalen Leberwerten ein Sicherheitsmonitoring nur alle 3 Monate (statt monatlich) notwending sei, zudem sei der Preis geringer.