Um den Krankheitsverlauf von COPD- und Asthma-Betroffenen aus der Ferne überwachen zu können, hat Astra Zeneca zusammen mit dem Softwareunternehmen Quarasoft bereits Mitte des vergangenen Jahres die als Medizinprodukt registrierte Sani-Q-App entwickelt. Damit können Patienten ein Gesundheitstagebuch führen. Für die Arztpraxis gibt es eine Desktopversion zum Telemonitoring von Vitalparametern oder Gesundheitsfragebögen. An dem Projekt nehmen 35 pneumologische Zentren und 500 COPD- und Asthma-Patienten teil. Nach einer Einweisung können die Patienten selbstständig Messungen am Spirometer durchführen (zuerst zweimal täglich und dann nach Absprache). Eine Übermittlung der Werte auf die App findet über Bluetooth statt.
Nun zeigte die erste Zwischenauswertung der Pneumologischen VersorgungsForschung e. V. (PVF e. V.), dass eine hohe Akzeptanz und ein hoher Nutzen für die App bestehen. „Derzeit liegen uns die Bewertungen von 71 Patienten vor, die durchweg positiv sind. Wir sind sehr zuversichtlich, diesen Trend durch eine Evaluation der teilnehmenden Ärzte und Zentren im Rahmen der Gesamtauswertung 2021 bestätigen zu können“, so Dr. med. Olaf Schmidt, niedergelassener Pneumologe aus Koblenz und Mitglied des Gremiums des Projektes. Für die Möglichkeit des strukturierten Austauschs mit der Arztpraxis vergaben 56,3 % der Teilnehmer die Note „sehr gut“. Auch die Übersichtlichkeit wurde von der Mehrzahl positiv bewertet. Dass sie die Verwendung der App auch nach der Covid-19-Pandemie für sinnvoll hielten, meinten 90 % der Befragten. „Das digitale Patientenmonitoring bietet allen Beteiligten klare Vorteile: Das Spirometer ermöglicht die Lungenmessung zu Hause und die App sorgt für eine sichere Speicherung und Übertragung der Daten. Außerdem beinhaltet sie zahlreiche patientengerecht aufgearbeitete Informationen, beispielsweise als Erklärvideos“, so Prof. Dr. med. Christoph Schöbel, Professor für Schlaf- und Telemedizin an der Universität Essen und Gremiumsmitglied. Das spart Zeit für die reine Informationsübermittlung und schafft freie Kapazitäten für eine Therapieoptimierung. Ebenso entfallen für die Patienten lange Anfahrten für Routine-Check-ups. Die telemedizinischen Betreuer können in Zukunft patientenindividuelle Vitalparameter wie Lungenfunktion, Blutdruck und Herzfrequenz ganz einfach aus der Ferne prüfen. Durch die regelmäßigen Kontrollen erhält der Patient mehr Sicherheit.
Aufgrund des positiven Feedbacks wird das Projekt 2021 fortgeführt. Die Sani-Q-App ist die führende Lungen-App hierzulande und erhielt das Pneumo-Digital-Segel der Atemwegsliga e. V.