- Anzeige -
Allgemeinmedizin

Psoriasis

Zeichen subklinischer Dünndarmentzündung

7.4.2025

Eine Psoriasis kann auch das kardiovaskuläre, endokrine und gastrointestinale System sowie die Gelenke betreffen. Eine Studie hat nun die damit einhergehenden Veränderungen im Darm analysiert.

Aus epidemiologischen Untersuchungen geht hervor, dass chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) bei Menschen mit Psoriasis häufiger auftreten als bei nicht von Psoriasis Betroffenen. Auch die Zahl der Mastzellen und ­eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa scheint bei Psoriasis-Betroffenen höher, selbst wenn gastrointestinale Symptome fehlen.

Eine aktuelle Untersuchung beleuchtete das Vorliegen und die Aktivierung von Immunzellen in der Mukosa, die Spiegel proinflammatorischer Proteine in Stuhl und Blut sowie die intestinale Permeabilität. An der Studie nahmen 18 Erwachsene mit milder bis moderater chronischer Psoriasis teil (Psoriasis Area Severity Index; PASI ≤ 10) sowie 15 gesunde Personen. Beide Gruppen waren vergleichbar bezüglich Alter, Geschlecht, Allergien, Gelenkschmerzen, Rauchen und der Anwendung nicht steroidaler Antirheumatika (NSAR). Der durchschnittliche BMI lag in der Psoriasis-Gruppe (25,4 kg/m2) etwas über jenem in der Kontroll-Gruppe (22 kg/m2) und gastrointestinale Symptome waren häufiger (44 vs. 13,3 %).

Gewebeproben aus Duodenum und Kolon wurden mittels Durchflusszytometrie und immunhistochemisch auf verschiedene Immunzellen sowie deren Aktivierungsstatus untersucht. Außerdem überprüfte die Gruppe die Durchlässigkeit des intestinalen Epithels in Ussing-Kammern, untersuchte Stuhl- und Blutproben anhand der ELISA-Methode (enzyme-linked immunosorbent assay) auf proinflammatorische Marker sowie den Spiegel von Entzündungsmediatoren im Darm mittels Multiplex-Proximity-Extension-Assays.

Erhöhte Zahl an Makrophagen und CD8+ T-Zellen

Die Untersuchungen belegten eine erhöhte Dichte von Eosinophilen und teilweise von Mastzellen in psoriatischen Läsionen verglichen mit gesunder Haut. Zudem waren Eosinophile, Mastzellen, Makrophagen und CD8+ T-Zellen im Duodenum von Patienten und Patientinnen mit Psoriasis erhöht, ebenso die aktivierungstypischen Marker (außer für Mastzellen). Im Colon sigmoideum waren Makrophagen und CD8+ T-Zellen tendenziell erhöht.

Bei der Hälfte der Psoriasis-Patientinnen und -Patienten bestand eine ­erhöhte Permeabilität im Duodenum, die sowohl mit erhöhten Werten für Interleukin(IL)-17A, IL-13, IL-2 and IL-20 in der Schleimhaut als auch mit gastrointestinalen Symptomen signifikant korrelierte.

Aktivierte Immunzellen im Darm

Offenbar sei Psoriasis mit einer leichten intestinalen Entzündung assoziiert, die durch eine Infiltration und Aktivierung mehrerer Immunzellpopulationen gekennzeichnet ist, bei einer Subgruppe auch durch erhöhte Konzentrationen proinflammatorischer Zytokine und erhöhte Permeabilität in duodenalen Gewebeproben. Der veränderte Immunstatus der Darmmukosa sei möglicherweise mit den Entzündungsprozessen in der Haut verbunden, vermuten die Forscher und Forscherinnen. Zudem könne das Eindringen von Mikroben und anderen Schadfaktoren durch die defekte Darmbarriere Entzündungen der Mukosa begünstigen.

Lundquist P et al., Biochim Biophys Acta Mol Basis Dis 2024; 1871: 167634, doi:10.1016/j.bbadis.2024.167634

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt