Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden in der Regel stark unter den Symptomen. Etwa 2 von 100 Personen sind betroffen – Frauen deutlich häufiger als Männer. Die Therapie erfolgt vielfach noch unspezifisch auf Basis von Leitlinien aus 2009.
Erstmals wurde nun eine evidenzbasierte Behandlungsleitlinie von Experten aus 23 Fachgesellschaften erarbeitet. Demnach soll Borderline mithilfe spezifischer, strukturierter Psychotherapien von speziell weitergebildeten Therapeuten behandelt werden. Empfohlen werden etwa die Dialektisch-Behaviorale Therapie und die Mentalisierungstherapie, wenn z. B. selbstverletzendes Verhalten oder Suizidalität im Vordergrund stehen. Eine Pharmakotherapie wird ausdrücklich nicht als primäre Therapie angeraten. Wichtig sei Offenheit, um das Krankheitsverständnis der Betroffenen zu verbessern und Behandlungen effektiver zu machen.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V., Dezember 2022