Das Übungsprogramm heißt „Eat Breathe Thrive“ (EBT, „Essen Atmen Wachsen“), ist kostenlos und wurde schwerpunktmäßig für Menschen mit Essstörungen entwickelt. Sieben Wochen lang untersuchten Forscher die Wirksamkeit und Durchführbarkeit des Programms, das Essstörungen vorbeugen, behandeln und das „Embodiment“ unterstützen soll. Embodiment ist ein neuerer kognitionswissenschaftlicher Begriff, der eine gegenseitige Interaktion und holistische Verbundenheit von Bewusstsein, Seele, Körper und Umwelt postuliert. Eine unmittelbar evidente deutsche Bezeichnung gibt es in den Sozialwissenschaften nicht. An der Studie nahmen 168 Teilnehmer (93,5% Frauen) aus den USA und dem Vereinigten Königreich zwischen 18 und 65 Jahren teil. Die Gruppe wurde randomisiert und wurde entweder der Kontrollgruppe oder einem 2-Stündigen, 7-wöchtigen EBT-Programm zugeteilt.

Im Vergleich zu den Kontrollen erlebten EBT-Teilnehmer eine signifikante Abnahme ihres Essstörungsverhaltens, ihrer Depressionen und der Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren. Sie berichteten zudem von einem signifikanten Zuwachs und Nutzung ihrer Achtsamkeitsfähigkeiten, zum Beispiel interozeptives Bewusstsein, achtsame Selbstfürsorge oder achtsames Essen. Die meisten Wirkungen hielten auch bei der Nachbeobachtung nach 6 Monaten noch an. Die Mehrheit der Studienteilnehmerinnen nahm an den meisten Sitzungen teil. Die selbstberichtete Behandlungs-Adhärenz sei ausgezeichnet gewesen.