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Booster-Impfung: Skepsis gegen Moderna-Impfstoff unbegründet

Beide Impfstoffe von BioNTech und Moderna eignen sich gleichermaßen für Booster-Impfungen. Auf diese bekannte Tatsache weisen erneut die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) und ihre Arbeitsgemeinschaft Hausärztliche Internisten hin.

Bis zu 27 Millionen Menschen in Deutschland sollen bis zum Jahresende eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 bekommen. Einen erheblichen Anteil dieser Impfungen stemmen – so der Plan – niedergelassene Ärzte. Auf die kommt nach der Rationierung des BioNTech-Impfstoffs ein enormer Beratungsbedarf bei ihren Patienten zu. Dabei eignen sich beide Impfstoffe gleichermaßen für die Auffrischungsimpfung, betont die DGIM in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Geboostert wird mit den mRNA-Vakzinen von BioNTech und Moderna, letztere allerdings nur bei Personen über 30 Jahren. Dies gilt auch für Menschen, bei denen die Erst- und Zweitimpfung mit einem Vektor-Impfstoff von AstraZeneca oder Johnson & Johnson erfolgt ist. Auch sie erhalten nun eine Kreuzimpfung mit einem der beiden mRNA-Vakzine. „Die Impfstoffe von BioNTech und Moderna sind quasi baugleich und haben in umfangreichen Studien eine vergleichbar hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt – somit sind beide, unabhängig vom verwendeten Impfstoff, bei der Erst- und Zweitimpfung sehr gut als Booster geeignet“, sagt Prof. Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM.

Skepsis gegenüber Moderna-Impfstoff unbegründet

„Die BioNTech-Impfung erfährt nach wie vor die größte Akzeptanz unter den Patienten. Doch Skepsis gegenüber dem Produkt von Moderna ist unbegründet“, erläutert Dr. med. Marcel Schorrlepp, Sprecher der DGIM-Arbeitsgruppe Hausärztliche Internisten. In der aktuellen angespannten Pandemielage sei es wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft würden oder ihren Impfschutz wiederauffrischen. „Auch wenn die Schutzwirkung nach Erst- und Zweitimpfung individuell unterschiedlich wieder abnimmt, bietet die Impfung im Fall eines Impfdurchbruchs einen entscheidenden Schutz vor einem schweren COVID-19-Verlauf“, so Schorrlepp. In den USA wurde der BioNTech-Impfstoff inzwischen als erstes Vakzin für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, was mit der üblichen Verzögerung sicher auch in Deutschland erfolgen werde. „Dann benötigen wir große Impfstoffmengen von BioNTech für die sonst ungeschützten Schulkinder und es macht Sinn, Erwachsene mit dem Moderna-Impfstoff zu boostern, der zudem auch noch die höheren Antikörperspiegel erzeugt“, ergänzt Prof. Dr. med. Markus M. Lerch, der Vorsitzende der DGIM.

Politische Vorgaben müssen realistisch sein

Wie bereits bei den Erst- und Zweitimpfungen übernehmen niedergelassene Haus- und Fachärzte auch bei der aktuellen Booster-Impfung eine tragende Rolle und Verantwortung für den Erfolg der Impfkampagne. „Für diesen wichtigen Einsatz brauchen wir die Unterstützung der Politik“, sagt Hausarzt Schorrlepp. „Maßnahmen wie die gerade verkündete Testpflicht für medizinisches Personal in Praxen und Kliniken sind zwar grundsätzlich sinnvoll, aber so kurzfristig ohne ausreichende Vorbereitungszeit kaum umsetzbar“, betont auch DGIM-Generalsekretär Ertl. Angesichts der großen Belastung, die derzeit mit der Corona-Pandemie auf dem Gesundheitssystem laste, müsse jede neue Regelung wohl überlegt, klar formuliert und rechtzeitig an die sie betreffenden Akteure kommuniziert werden. „Gute Medizin ist nicht zuletzt von einer guten Organisation abhängig“, so Ertl.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), November 2021

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