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Kindliche Hochrisikogruppen

Fachgesellschaften empfehlen jetzt den Beginn der RSV-Prophylaxe

28.10.2022

Ab sofort sollte in Deutschland mit einer medikamentösen RSV (Respiratory Syncytial Virus)-Prophylaxe für RSV-Hochrisikogruppen gemäß den Indikationen der AWMF-Leitlinie begonnen werden. Das empfehlen zahlreiche medizinische Fachgesellschaften.

Grundlage dieser Empfehlung ist die „Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Risikokindern“ (AWMF-Registernr. 048-012). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin plädiert zusätzlich dafür, RSV vor allem im stationären Bereich in die Differentialdiagnostik bei Kindern mit Atemwegsinfektionen einzubeziehen. Dementsprechend sollte die Virusdiagnostik aus Atemwegsmaterialien (Rachenabstrich/Rachenspülwasser) veranlasst werden.

RSV-Atemwegsinfektionen treten üblicherweise vermehrt in den Wintermonaten, in Deutschland meist zwischen November und März auf. Während der Corona-Pandemie kam es nach dem Ausfall der RSV Saison 2020/2021 zu einem frühen Beginn der Saison 2021/2022 im September 2021, die dann im Januar 2022 in den meisten Regionen endete.

In Deutschland wurden in den letzten Wochen in einzelnen Regionen zunehmend Kinder mit RSV-Infektionen der unteren Atemwege in Kinderkliniken aufgenommen. Auch im Praxisnetzwerk AGI Influenza des Robert Koch-Institutes (RKI) wurden erste RSV-Infektionen erfasst (www.rki.de/DE/Content/InfAZ/R/RSV/RSV.html). Zusätzlich erfolgten die ersten Meldungen über das Labornetzwerk der virologischen Labore in Deutschland (clinical-virology.net).

Hochrisikokinder mit Frühgeburtlichkeit, chronischer Lungenerkrankung, angeborenen Herzfehlern, neuromuskulären Erkrankungen, Immundefekten und chromosomalen Aberrationen wie der Trisomie 21 können bei RSV Infektion von einem schweren Verlauf betroffen sein. Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen müssen bei RSV-Infektion häufiger intensivmedizinisch betreut und endotracheal beatmet werden.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Oktober 2022
Tenenbaum T et al.; Infection. 2022 Jul 29:1-4 (DOI 10.1007/s15010-022-01889-6).

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