Die chronische Prurigo mit ihrem dominanten Subtyp Prurigo nodularis ist eine immer noch unerforschte und unterversorgte Dermatose. Sie zeigt sich durch multiple pruriginöse Knoten sowie Papeln, ein schwerer Pruritus, permanentes Kratzen und stigmatisierende Blutungen der Läsionen. Nun wurde eine Leitlinie zur chronischen Prurigo inklusive der Prurigo nodularis erstellt. Sie wurde im August 2019 verabschiedet und im Oktober 2020 ergänzt.
Sie beinhaltet: Empfehlungen zu Umfang der Anamnese, dermatologischer Befunddokumentation, Nutzung von Patientenfragebögen, Umfang der Diagnostik, Hautbiopsieentnahme, topischer und systemischer Therapie.
„Die chronische Prurigo inklusive der Prurigo nodularis ist eine für die Patienten schwer belastende Erkrankung ohne zugelassene Therapien. Erfreulicherweise laufen derzeit erste Phase-III-Studien, und in Zukunft kann mit effektiven, zugelassenen Therapien gerechnet werden. Erstmalig stellt nun eine international konzipierte Leitlinie einen Therapiealgorithmus zur Verfügung, der derzeit für die Versorgung von Patienten herangezogen werden kann“, so Prof. Dr. Sonja Ständer (Münster).
Ständer S et al., DDG 2021, E-Poster Nr. P191