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Gesellschaft und Gesundheitssystem

Kostensteigerungen durch Bewegungsmangel

8.7.2024

Unzureichende körperliche Aktivität ist mit höheren Kosten für Gesundheitssystem und Gesellschaft verbunden, so die Ergebnisse einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Auf Grundlage ihrer Querschnittanalyse mit von Daten von über 157 Tausend Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Zuge der Nationalen Kohortenstudie hat das Forscherteam zudem festgestellt, dass hohe körperliche Aktivität bei der Arbeit ebenfalls mit höheren gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten einhergeht, während Freizeitsport einen kostensenkenden Effekt zu haben scheint.

Im Zuge der Studie machten teilnehmenden Personen Angaben zu ihrer körperlichen Aktivität in unterschiedlichen Lebensbereichen sowie zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in den vergangenen 12 Monaten. Darüber hinaus wurden weitere gesellschaftliche Kosten wie Produktivitätsverluste berücksichtigt – basierend auf Angaben zu krankheitsbedingten Fehlzeiten und gesundheitsbedingter Frühverrentung.

Bei unzureichend aktiven Personen waren die durchschnittlichen jährlichen Gesundheitskosten (Δ 188 €, 95 %-KI [64-311]) und die Kosten für Gesundheitsversorgung plus indirekte Kosten (Δ 482 €, 95 %-KI [262-702]) höher als bei ausreichend aktiven Personen (entsprechend WHO-Empfehlungen). Der Unterschied war besonders deutlich in der Bevölkerung im Alter von 60+ Jahren und wenn nur körperliche Aktivität in der Freizeit (PA) berücksichtigt wurde. Es wurde ein umgekehrter Zusammenhang zwischen PA in der Freizeit und den Kosten beobachtet, wohingegen ein direkter Zusammenhang zwischen PA am Arbeitsplatz und den Kosten festgestellt wurde. „Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Hinweise auf die ökonomischen Auswirkungen unzureichender körperlicher Aktivität für unterschiedliche Aktivitätsbereiche“, sagt Dr. rer. hum. Biol. Sophie Gottschalk vom Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des UKE. „Durch wiederholte Untersuchungen der Teilnehmenden könnten wir in einem nächsten Schritt beispielsweise analysieren, wie körperliche Aktivität und Kosten über einen längeren Zeitraum zusammenhängen und welchen Einfluss der allgemeine Gesundheitszustand oder das Auftreten chronischer Krankheiten hierauf haben.“

Pressemitteilung „Bewegungsmangel: höhere Kosten für Gesundheitssystem und Gesellschaft“. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 21.5.2024 (https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_150402.html).

* Gottschalk S et al.: Costs associated with insufficient physical activity in Germany: cross-sectional results from the baseline examination of the German national cohort (NAKO). Eur J Health Econ. 2024 May 10 (DOI 10.1007/s10198-024-01697-9).

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