- Anzeige -
News

Chronisch spontane Urtikaria

Neue Empfehlungen

17.8.2022

Eine chronisch spontane Urtikaria (csU) muss langfristig behandelt werden, wenn Symptomfreiheit erreicht werden soll, so die aktualisierte S3-Leitlinie „Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria“ von DDG (Deutsche Dermatologische Gesellschaft) und DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie).

Eine Pharmakotherapie kann kontinuierlich oder bedarfsweise eingesetzt werden. Die Leitlinien empfehlen H1-Antihistaminika der zweiten Generation. Diese sedieren höchstens minimal und haben keinen anticholinergen Effekt. Wenn die Standarddosis keine Wirkung zeigt, kann bis zur vierfachen Menge aufdosiert werden. Dies ist off-label, aber gut verträglich. Weitere Dosiserhöhungen sollten nicht stattfinden, da Studien hierzu noch ausstehen. Die Leitlinie empfiehlt zudem, nicht unterschiedliche H1-Antihistaminika einzunehmen, da diese voneinander abweichende pharmakologische Eigenschaften aufweisen können. Reichen bei einer csU Antihistaminika nicht aus, kann zusätzlich Omalizumab eingesetzt werden. Der Anti-IgE-Antikörper verhindert Quaddeln und Angioödeme und trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei. Einen günstigen Effekt zeigt Omalizumab auch bei der chronisch induzierbaren Urtikaria (CindU). Zunächst sollten über vier Wochen 300 mg gegeben werden. Reicht dies nicht aus, kann die Menge erhöht und das Intervall verkürzt werden, bis zu 600 mg alle zwei Wochen (off-label).

Bleibt dies ohne Wirkung, empfiehlt die Leitlinie die Gabe von Antihistaminika und Ciclosporin (bis 5 mg/kg KG, off-label). Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen soll jedoch bevorzugt der Antikörper eingesetzt werden. Bei akuter Exazerbation können systemische Glukokortikoide verabreicht werden, in schweren Fällen kann eine Plasmapherese nötig sein. Da die Urtikaria stets in unterschiedlichen Schweregraden auftreten kann und Spontanremissionen möglich sind, sollte die Gabe der Medikamente alle drei bis sechs Monate überprüft werden.

S3-Leitlinie „Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria“, AWMF-Register-Nr. 013-028, 2022

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt