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Kongress-Ticker

Erweiterte Wundversorgung

Kaltplasma – Antimikrobielle Wirkung und Aktivierung verletzten Gewebes

9.8.2024

Kaltplasma ist in der Medizin zur Förderung der Wundheilung seit über 10 Jahren etabliert und durch den Einsatz mobiler Handgeräte inzwischen auch unkompliziert anwendbar. Eine Pilotstudie bestätigte die rasche und starke Wirksamkeit der therapeutischen Anwendung.

Plasma ist neben flüssig, fest und gasförmig der vierte Aggregatzustand, wie Stefanie Ascher (Garching) berichtete. Es entsteht, wenn einem Gas Energie zugeführt wird. Von kaltem atmosphärischem Plasma spricht man, wenn sich die Temperatur bei der Bildung des Plasmas nur leicht erhöht und der auf der Erde herrschende Luftdruck genügt, um es herzustellen. Auch das Gasgemisch in der Luft kann durch Energiezufuhr in Plasma umgewandelt werden. Kaltes atmosphärisches Plasma besteht physikalisch aus freien Elektronen, Radikalen, Ionen und reaktiven Spezies, die aus der Luft erzeugt werden, und verfügt über Eigenschaften, die in der Medizin therapeutisch eingesetzt werden können.

Gut belegt ist die Effektivität in der Wundbehandlung – etwa bei akuten superinfizierten und bei chronischen Wunden. In der Praxis wirkt Kaltplasma über 2 Mechanismen: Es verfügt über antimikrobielle Effekte auf Infektionserreger wie Bakterien, Viren und Pilze und es aktiviert verletztes Gewebe durch Anregung des Zellwachstums, der Zellmigration und der Angiogenese.

Als Plasmaquelle dienen mobile Handgeräte, die sicher und einfach zu bedienen sind. Um eine homogene und reproduzierbare Plasmaqualität zu garantieren, werden 2 Parameter konstant gehalten: das Volumen und die Behandlungszeit. Ein Spacer stellt dabei sicher, dass das Volumen, in dem das Plasma reaktive Spezies erzeugt, exakt definiert ist, die genau festgelegte Behandlungszeit wird durch einen automatischen Stopp des Gerätes gewährleistet.

Kaltplasma add-on bietet zahlreiche Vorteile

In einer Pilotstudie wurden 10 Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden zusätzlich zum Standard-of-care mit Kaltplasma behandelt und sowohl die Reduktion der Wundgröße als auch der pH-Wert innerhalb der Wunde gemessen [1].

Dabei zeigten alle Wunden eine rasche und deutliche Verringerung der Wundfläche: Nach 7 Behandlungen konnte sie innerhalb von 28 Tagen um durchschnittlich 76 % reduziert werden. Die Exsudatmenge nahm bei allen Behandelten ab; der Anteil an stabilem Granulationsgewebe steigerte sich über den Untersuchungszeitraum. Schmerzen verringerten sich schon nach 3 Behandlungen signifikant. Der pH-Wert konnte aus dem basischen Bereich, in dem das Wachstum von Bakterien und Biofilm begünstigt wird, mit Kaltplasma in den neutralen Bereich gesenkt werden.

Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Kaltplasmabehandlung bereits, die gesetzlichen Krankenversicherungen auf Anfrage meist ebenfalls.

  1. Hämmerle G et al., J Wound Care 2023; 32: 530–6

Symposium „Kaltplasma für mehr als nur chronische Wunden“ (Veranstalter: Viromed Medical GmbH)

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