Unbestritten ist, dass die bakterielle Vaginose (BV) weltweit die häufigste urogenitale Störung bei Frauen im sexuell aktiven Alter darstellt und eine hohe Krankheitslast besitzt. Prof. Dr. med. Werner Mendling (Wuppertal) stellte die korrekte Diagnostik und Therapie der BV nach der neuen Leitlinie vor.
Nach seinen Ausführungen sprechen aktuelle Daten dafür, dass es sich um ein Syndrom handelt, zu dem eine durch den Biofilm bedingte BV und weitere, bisher nicht näher charakterisierte dysbiotische Veränderungen der Vaginalmikrobiota („bakterielle Exzess-Vaginose“) gehört. Konsens besteht auch darüber, dass die BV ein deutlich erhöhtes Risiko für gynäkologische Komplikationen und Komplikationen während der Schwangerschaft mit sich bringt, und dass sie Koinfektionen mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie HIV, HPV, HSV-Typen 1 und 2 Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis u. a. begünstigt.
Die klinische Herausforderung ist die hohe Rate an Therapieversagen, die nicht selten zu chronisch-rezidivierenden Verläufen mit hohem Leidensdruck bei den Betroffenen führt. Wichtigste Ursachen der Rezidive sind:
Der BV-Biofilm wird hauptsächlich von dicht gepackten, nebeneinanderliegenden Gardnerella spp. gebildet. In deren Matrix sind eine Vielzahl weiterer, sehr unterschiedlicher bakterielle Vaginose-assoziierte Bakterien (BVAB) integriert. Ihre Keimkonzentration liegt deutlich höher als im normalen Vaginalmikrobiom.
Die therapeutischen Optionen fasste Prof. Mendling wie folgt zusammen:
Meet the Expert „Bakterielle Vaginose – korrekte Diagnostik und Therapie nach Leitlinie“ (Veranstalter: Aristo Pharma GmbH)