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FOKO 2023

Die neue Herausforderung

Sexuell Übertragbare infektionen

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

28.3.2023

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) stellen ein globales Problem dar: Täglich kommt es weltweit zu mehr als einer Million Infektionen, von denen die meisten asymptomatisch verlaufen. Neben den unmittelbaren lokalen genitalen, analen, perianalen oder oralen Symptomen kann es zu Schäden an anderen Organen oder zur Entstehung von Karzinomen kommen. Schwangere können STI auf ihre ­Kinder übertragen.

Zu den Erregern der STI zählen mehr als 30 verschiedene Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten und Dr. med. Imke Friedrichs (Frankfurt/Main) stellte die prävalentesten STI vor. Dazu gehören Syphilis, Gonorrhoe, Chlamydien- und Trichomonaden-Infektion sowie Hepatitis B, HPV (humanes Papillomvirus), HIV-(Human Immunodeficiency Virus) und HSV-Infektion (Herpes-simplex-Virus). Neue Erkenntnisse über sexuell übertragbare Infektionen der letzten Jahre haben Konsequenzen für deren Diagnostik. So wurde Mycoplasma genitalium als neuer sexuell übertragbarer Erreger der akuten und chronisch-persistierenden nicht gonorrhoischen Urethritis (NGU) bei Männern sowie als Zervizitiserreger bei Frauen identifiziert. Aktuelle Leitlinien empfehlen bei Verdacht auf STI-Urethritis/Zervizitis eine PCR-Diagnos­tik unter Berücksichtigung von M. genitalium.

Prof. Dr. med. Werner Mendling (Wuppertal) gab ein Update zu Diagnostik und Therapie der bakteriellen Vaginose. Mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung konnte bei einem Teil der Patientinnen ein Vaginalepithel-Biofilm nachgewiesen werden, der hauptsächlich Gardnerella vaginalis und weitere Bakterienarten enthält. Dieser Biofilm ist durch sexuellen Kontakt übertragbar. STI-MuItiplex-PCR sind eine sinnvolle ­Alternative zu Einzel-PCR, da sie Mehrfachinfektionen nachweisen können und damit eine gezielte Therapie ermöglichen. Partneruntersuchungen und Therapieerfolgskontrollen mittels PCR sind z. T. erforderlich, um persistierende bzw. rezidivierende Infektionen oder mögliche Resistenzentwicklungen zu erfassen.

Frühstückssymposium „Infektiologie in der Infektiologie“ (Veranstalter: Limbach Gruppe SE)

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