Seit 2014 wird eine Skabiesepidemie beobachtet, gleichzeitig fällt eine Resistenz gegenüber der leitliniengerechten Therapie mit Permethrin, Ivermectin und Benzylbenzoat auf, so Prof. Dr. med. Percy Lehmann (Wuppertal). Hier sei eine Eskalation der Behandlung mit Crotamitex (10 % Lotion) geboten. Dazu schilderte Lehmann eine Kasuistik:
Bei einem 55-jährigen Patienten zeigten sich extrem juckende Papeln und Knötchen nach bereits viermalig erfolgter leitliniengerechter Behandlung. Im Videomikroskop ergab sich der Nachweis einer gastrointestinalen Defäkation durch die Milben. So konnten im Dermoskop aktive Milbenbewegungen gesehen werden. Die anschließende Therapie erfolgte mit Ivermectin und Permethrin an Tag 0 und Tag 10 sowie Crotamitex an Tag 2 bis 4.
Nach der zweiten Behandlung verbesserte sich der Juckreiz des Patienten. Die Hautläsionen verschwanden sukzessive und es wurden keine aktiven Milbenbewegungen oder -ausscheidungen mehr gesehen. Im Gegenteil: 96 Stunden nach der Therapie wies das typische Bild der trockenen Hortensie auf eine Avitalität der Milben hin, ein äußerst positives Ergebnis.