Wie neue Daten zeigen, ist eine chronische Exposition gegenüber durch Straßenverkehr und Industrie bedingte Luftschadstoffe mit einem Anstieg des Risikos für einige Autoimmunerkrankungen, vor allem rheumatoide Arthritis (RA), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) und Kollagenosen, verbunden.
Eine Gruppe von Rheumatologen aus Verona (Italien) analysierte im Zuge einer retrospektiven Beobachtungsstudie Daten von mehr als 81 000 Menschen und fand dabei einen positiven Zusammenhang zwischen der Belastung mit Feinstaub (Particulate Matter, PM) und dem Risiko von Autoimmunerkrankungen. Jede Erhöhung der PM10-Konzentration um 10 µg/m3 war dabei mit einem um 7 % erhöhten Risiko verbunden, an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken (die Feinstaubkategorie PM10 ist Grundlage der EU-Grenzwertfestlegungen). Eine Exposition gegenüber PM10 von mehr als 30 µg/m3 und PM2,5 von mehr als 20 µg/m3 war mit einem um 12 % bzw. 13 % höheren Risiko für Autoimmunerkrankungen verbunden.
Bei der Aufschlüsselung nach einzelnen Krankheiten war die Exposition gegenüber PM10 mit einem erhöhten Risiko für rheumatoide Arthritis, aber nicht für andere Autoimmunerkrankungen verbunden, während die Exposition gegenüber hohen PM2,5-Konzentrationen mit einem erhöhten Risiko für RA, Kollagenosen sowie CED verknüpft war.