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Kongress-Ticker

Post-EULAR-Posterwalk

Neues zu Tocilizumab und zur komorbiden Depression

20.9.2024

Der Kongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Wien präsentierte „Zukunftsperspektiven in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen“. Einige der wichtigeren zeigte der virtuelle Post-EULAR-Posterwalk.

Obwohl Tocilizumab (TCZ) bereits seit 2013 zur Therapie der polyartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) zugelassen ist, waren die langfristige Sicherheit und Verträglichkeit bisher nicht umfassend untersucht. Nun zeigte eine 5-jährige multizentrische prospektive Beobachtungskohorten-Studie (BIKER, n = 342) bei einer Zwischenanalyse nach 36 Monaten: Verglichen mit TNF-Inhibitoren (Etanercept, Adalimumab, Golimumab) wurde unter Tocilizumab ähnlich häufig eine geringe oder keine JIA-Aktivität erreicht und es gab keine neuen Sicherheitssignale. Schwere unerwünschte Ereignisse waren unter TCZ häufiger (3,4 vs. 0,5 pro 100 Patientenjahre). Zudem erbrachte TCZ als biologische krankheitsmodifizierende Erstlinientherapie etwas höhere Erfolgsraten als in der zweiten Linie.

Die Verlängerung der prospektiven SEMAPHORE-Studie zeigte zudem an 33 Teilnehmenden, dass sich ein Absetzen einer TCZ-Therapie bei Glukokortikoid­(GC)-abhängiger Polymyalgia rheumatica (PMR) nach Remission in Woche 24 nicht bewährt. Die Rezidivrate erreichte nach 25 Wochen nach Therapieabbruch über 92 %. Es bleibt zu klären, wie lange eine Anti-IL-6R-Therapie fortgesetzt werden müsste, um posttherapeutische PMR-Schübe zu vermeiden.

Bei Patienten und Patientinnen mit Riesenzellarteriitis ließ sich nach dreitägiger Methylprednisolon-Puls-Therapie mit anschließender 52-wöchiger ­TCZ-Monotherapie eine medikamentenfreie Remission über 208 Wochen erreichen, und zwar bei 11 von 13 Behandelten (85 %). Die im Gegensatz zu anderen kontrollierten Studien anhaltende Remission in der GUSTO-Studie könnte mit dem GC-Puls zu Therapiebeginn zusammenhängen oder damit, dass ausschließlich Neudiagnosen in der Studie berücksichtigt worden waren, vermuten die Studien­verantwortlichen.

Auf komorbide Depressionen und Arbeitsfähigkeit checken

Bei Menschen mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) beeinflussen komorbide Depressionen den Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg: Unter leichten oder ohne Depressionen sind verglichen mit mäßig bis schweren Depressionen Erfolge in der axSpA-Therapie wahrscheinlicher. So erreichten in diesen beiden Gruppen 67 % vs. 46 % (Odds Ratio [OR] 1,17) der Patientinnen und Patienten eine geringe axSpA-Aktivität und 34 % vs. 18 % (OR 1,11) völlige Inaktivität, wie die Analyse einer realen Kohorte mit axSpA (n = 1 276) zeigte.

Mithilfe des Work Ability Index (WAI) ließ sich in einer Kohorte von 996 axSpA-Erkrankten darstellen, dass 28 % eine mäßige und 43 % eine schlechte Arbeitsfähigkeit aufwiesen. Die Arbeitsfähigkeit korrelierte zudem mit bekannten Faktoren wie Alter, Adipositas und überwiegend physischer anstrengender Arbeit. Die Beeinträchtigung der körperlichen Funktion war negativ mit der Fähigkeit zu körperlich und geistig fordernder Arbeit verbunden.

Post-EULAR-Posterwalk „Zukunftsperspektiven in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen – Neues vom EULAR“ (Veranstalter: Biogen GmbH), Berlin, Juli 2024

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