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Kongress-Ticker

Migräne-Prophylaktika

CGRP-Antikörper auch bei Cluster-Kopfschmerz wirksam?

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

23.11.2022

350 000 Migräneattacken täglich und eine Milliarde Kopfschmerztage pro Jahr, das bedeutet jährlich mehr als 100 000 Tage an Arbeitsausfällen sowie einen immensen Leidensdruck bei den Betroffenen, sagte Dr. med. Robert Fleischmann (Greifswald).

Gut verträglich seien die neuen Antikörper-Behandlungen, die am „Calcitonin Gene-Related Peptide“ (CGRP) oder an seinem Rezeptor ansetzen. Dieser Prototyp der translationalen Medizin ist eventuell auch bei Cluster-Kopfschmerz wirksam, wie erste Ergebnisse andeuten. So hemmt Erenumab den CGRP-Rezeptor und damit das Andocken des CGRP-Peptids. Dadurch normalisiert sich das Schmerzgedächtnis, die Kopfschmerzstärke wird verbessert, sodass die Migräne nicht mehr alltagsbeeinträchtigend ist. Der monoklonale Antikörper ist nach nur einer Vortherapie bei mehr als vier Kopfschmerztagen pro Monat einsetzbar, präventiv besonders bei psychosozialem Leidensdruck. Aktuell werden die Effekte beim Absetzen nach zwölf Monaten untersucht. Es zeigt sich, dass die Wirksamkeit in 10–30 % der Fälle nachhaltig ist; bei einer wiederkehrenden Symptomatik ist die erneute Therapie effektiv.

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