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Kongress-Ticker

Schmerzwahrnehmung

Soziale Kontakte helfen bei Schmerzen

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

10.11.2023

Schmerz ist ein komplexes Phänomen, das von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst wird, so Dr. Judith Kappesser (Gießen).

Wie die Forschung zeige, besitze das soziale Umfeld eine wichtige Rolle bei der Schmerzwahrnehmung. So trage die persönliche Interaktion der Betroffenen mit Ärzten sowie mit Freundinnen und Angehörigen dazu bei, wie stark Schmerzen empfunden werden.

Welchen Einfluss soziale Faktoren haben, wurde noch nicht ausreichend untersucht, auch wenn das biopsychosoziale Schmerzmodell anerkannt ist und die International Association for the Study of Pain den Einfluss sozialer Faktoren betont. Der Schmerz in anteilnehmenden Beziehungen scheint weniger intensiv, da die emotionale Unterstützung Stress und Angst reduziert. Umgekehrt kann Einsamkeit schmerzverstärkend wirken. Auch eine Laborstudie zeigte, dass allergische Hautreaktionen am stärksten zurückgingen, wenn die behandelnde Person fachlich kompetent und gleichzeitig empathisch agierte, z. B. mit Gesten, Blickkontakt und Lächeln. Der soziale Kontext sei ein entscheidender Faktor im gesamten Heilungsprozess, so die Psychologin.

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