Bei chronischen Schmerzen ist die multimodale Schmerztherapie mit Medikamenten, Bewegung, Entspannung und kognitiver Verhaltenstherapie geeignet, doch gebe es Versorgungslücken, sagte Prof. Dr. Axel Schäfer (Hildesheim).
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) könnten die Wartezeit auf eine Psychotherapie überbrücken. Beispiel Virtual Reality (VR): Durch die VR-Brille erleben Nutzer ihren virtuellen Körper als stark und gesund – das Phänomen des Embodiment, bei dem sich die Körper- und Schmerzwahrnehmung verändert, weil diese in der Großhirnrinde anders repräsentiert wird. Smartphone-Apps verbessern die Schmerzen minimal, doch signifikant. Methodisch leiten die Apps zu Stressreduktion, Entspannung, Schlafhygiene und gesunder Ernährung an und führen durch ein Schmerztagebuch. Bisher sind 11 Apps für die Indikation „Schmerz“ anerkannt und erstattungsfähig. Fazit ist, dass die Telemedizin die Versorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten unabhängig vom Wohnort optimieren kann, zukünftig vielleicht auch in Pflegeheimen. Doch auch wenn Digitale Gesundheitsanwendungen mehr in die Behandlung implementiert werden, können sie nicht den direkten Arzt-Patienten-Kontakt ersetzen, so der Kongresspräsident PD Dr. med. Lars Neeb (Berlin).