Die duale Hemmung der Interleukine(IL)-17A und -17F bremst das Fortschreiten der axialen Spondyloarthritis auch langfristig. Nach zwei Jahren Behandlung blieben die Effekte auf die Krankheitsaktivität, die schon nach 16 Wochen erreicht wurden, erhalten. Und auch die Schmerzen reduzierten sich.
Das wesentliche Behandlungsziel bei der axialen Spondyloarthritis (axSpA) ist es, die Krankheitsaktivität zu reduzieren. Je besser dies gelingt, umso besser wird auch die Progression und somit auch die Behinderung gebremst.
Zwar war die Einführung der ersten Immuntherapeutika bei axSpA wie die TNF-α-Blocker ein deutlicher Fortschritt, doch für viele Betroffene noch unzureichend, wie Prof. Dr. med. Xenofon Baraliakos (Herne) berichtete. Besonders wenn röntgenologisch nachweisbare Schäden (r-axSpA) wie Syndesmophyten bestehen, gilt das als therapeutische Herausforderung. Doch mit dem neuen Immuntherapeutikum Bimekizumab kann auch diesen Betroffenen geholfen werden. Der gleichzeitig gegen Interleukin-17A und -17F gerichtete Antikörper hat sich in den Zulassungsstudien sowohl bei r-axSpA als auch bei nicht röntgenologisch auffälliger axialer Spondyloarthritis (nr-axSpA) nach 16 Wochen Behandlung als wirkungsvoll erwiesen – Werte, die sich im Verlauf eines Behandlungsjahres noch steigerten [1]. Mittlerweile liegen nun die Daten zur Langzeitbehandlung vor, die beim diesjährigen Europäischen Rheuma-Kongress (EULAR) in Wien erstmals veröffentlicht wurden. Sowohl bei r-axSpA als auch bei nr-axSpA erreichten etwa zwei Drittel der Patientinnen und Patienten, die ein Jahr lang mit Bimekizumab behandelt wurden, eine Verbesserung im Symptom-Index ASAS (Assessment of SpondyloArthritis international Society) um 40 % oder mehr. Und nach einem weiteren Behandlungsjahr blieb dieser Prozentsatz erhalten. Auch die Krankheitsaktivität, gemessen mit dem ankylosierenden Spondylitis Disease Activity Score (ASDAS) ging zurück: Nach 2 Jahren erreichten mehr als 60 % (nr-axSpA- und r-axSpA-Erkrankte) eine niedrige Krankheitsaktivität von weniger als 2,1 Punkten im ASDAS verglichen mit dem Ausgangswert. Bei etwa einem Drittel war sogar die Erkrankung als inaktiv eingestuft worden (ASDAS < 1,3).
Im Verlauf der Therapie mit Bimekizumab reduzierten sich die Schmerzen
Wenn die Krankheit weniger aktiv ist, bedeutet das für die axSpA-Kranken vor allem, dass die Schmerzen nachlassen. Denn die axSpA ist sehr schmerzhaft. Auf der 10 Punkte umfassenden Schmerzskala geben die Betroffenen einen mittleren Gesamtschmerz von 7,0 an. Unter Bimekizumab sank der Wert auf 3,9 nach 16 Wochen Behandlung, und auf 3,0 nach einem Jahr. Dieser Wert blieb auch im zweiten Behandlungsjahr erhalten.
Wie Baraliakos weiter berichtete, ergaben sich außerdem nach 2 Jahren Bimekizumab keine weiteren Sicherheitshinweise. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Infektionen der oberen Atemwege und orale Candida-Besiedlung.
Post-DGRh-Pressewebcast „Effektives Therapiemanagement bei PsA & axSpA“ (Veranstalter: UCB Pharma GmbH)