Von juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) sind in Deutschland schätzungsweise 15 000 Kinder und Jugendliche betroffen. Jedes siebte Kind mit JIA entwickelt eine Augenentzündung – eine anteriore Uveitis.
Sie ist gefährlich, weil sie sich ohne sicht- und spürbare Veränderungen manifestiert und unbehandelt rasch zu Sehkrafteinbußen bis zur Erblindung führen kann, erläuterte Porf. Dr. med. Kirsten Minden (Berlin). Die Prognose der Uveitis wurde in der Beobachtungsstudie ICON untersucht. Die Studie schloss vor zehn Jahren an elf Kinderrheumazentren knapp 1 000 neu an JIA erkrankte Kinder ein, die bis Ende 2021 regelmäßig untersucht wurden (> krankhafte Veränderung der Gelenke). In den ersten fünf Jahren entwickelten 14 % eine Uveitis – besonders Kinder mit JIA-Beginn vor vollendetem dritten Lebensjahr. Obwohl die Therapie mit DMARD und Biologika gute Erfolge zeigte, traten doch vermehrt Komplikationen auf. Deshalb sollten Kinder künftig sofort nach JIA-Diagnose zur Augenuntersuchung geschickt werden und bei negativem Befund das Uveitis-Screening weiter fortgeführt werden.
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