Mütterlicher Stress während und vor der Schwangerschaft kann negative Folgen für die Nachkommen haben, mitsamt Entwicklungsverzögerungen und erhöhter Vulnerabilität für Psychopathologie.
Eine Studie am Zentralinstitut Mannheim untersuchte den Zusammenhang von mütterlichem Stress und fetaler endokriner Regulation in 2 Schwangerschaftskohorten. Gemessen wurden u. a. fetaler Insulin-like-Growth-Faktor(IGF)-1 und -2 im Fruchtwasser sowie Brain-Derived-Neurotrophic-Faktor (BDNF) im Nabelschnurblut bei Geburt.
Früher Lebensstress der Mutter assoziierte dabei mit niedrigem fetalem IGF-1 und IGF-2 im Fruchtwasser im zweiten Schwangerschaftstrimester und depressive Symptome der Mutter sowie niedriger sozioökonomischer Status mit erhöhtem fetalem BDNF im Nabelschnurblut bei Geburt. Diese Faktoren bedingen möglicherweise die erhöhte Vulnerabilität für Psychopathologie der Nachkommen.
Der Autor
Dr. rer nat. Reinhard Merz
Vortrag „Neurobiologie und Genetik“ von Dr. Eva Katrin Lamadé (Mannheim)