Bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) sollte der Elektrolythaushalt engmaschig betreut werden [1]. Wichtig für die Betroffenen ist vor allem die frühzeitige Identifizierung und Behandlung von Eisenmangel und Hyperkaliämie.
Mehr als die Hälfte aller HI-Patienten haben einen Eisenmangel, was mit wiederholter Hospitalisierung und einem negativen Einfluss auf die Gesamtmortalität verbunden sein kann [1,2]. Laut ESC-Leitlinie sollte darum eine regelmäßige Kontrolle der Eisenwerte und der Elektrolyte wie Kalium erfolgen, was je nach Medikation von größter Bedeutung ist [2].
Bei symptomatischen Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) < 45 % und einem Ferritinwert < 100 ng/ml (bzw. 100–299 ng/ml bei gleichzeitiger Transferrinsättigung (TSAT) von < 20 %) sollte eine intravenöse Eisensubstitution mit Eisencarboxymaltose zur Therapie eines Eisenmangels erwogen werden [1].
Vorteile der i. v. Eisensubstitution
Mittlerweile gibt es eine erweiterte Leitlinienempfehlung für die i. v. Eisensubstitution: Sie kann auch bei hospitalisierten, symptomatischen Patienten mit einer LVEF ≤ 50 % in Betracht gezogen werden, um das Rehospitalisierungsrisiko zu senken [1].
So konnte die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte AFFIRM-AHF-Studie mit 1 108 Patienten zeigen, dass bei Betroffenen, die mit akuter HI und Eisenmangel stationär aufgenommen worden waren, unter der i. v. Therapie die Symptome und die Lebensqualität verbessert werden konnten [3]. Bei der oralen Eisensubstitution konnten diese Effekte laut IRONOUT-HF-Studie nicht erzielt werden [4,5].
Hyperkaliämie durch Medikation
Bei HI-Patienten werden Renin-Angiotensin-Aldosteron-System-Inhibitoren (RAASi) eingesetzt, da sie die Morbidität, Mortalität und die Hospitalisierung senken [1]. Sie erhöhen jedoch das Risiko, eine Hyperkaliämie zu entwickeln, insbesondere wenn neben HI auch eine chronische Nierenkrankheit (CKD) bzw. Diabetes mellitus vorliegt [6]. Daher werden RAAS-Inhibitoren häufig unterdosiert oder abgesetzt [7], wodurch der Therapieerfolg beeinträchtigt werden kann. Um dies zu verhindern, kann die Gabe von modernen Kaliumbindern wie Patiromer helfen, eine Hyperkaliämie (Serum-Kalium-Werte > 5,0 mmol/l) zu kontrollieren und weiterhin eine leitliniengerechte Herzmedikation zu ermöglichen [1]. Patiromer ist natriumfrei und führt somit zu keiner natriumbedingten kardiovaskulären oder renalen Risikoerhöhung oder zu natriumbedingten Ödemen. Der Kaliumbinder kann langfristig angewandt werden und die Organprotektion unterstützen, da eine maximal tolerierte Dosis der Primärmedikation verabreicht werden kann [1]. Einer aktuellen Real-World-Studie zufolge senkt er den Kaliumspiegel nach gemittelt 2,9 Stunden signifikant [8].
1 McDonagh TA et al., Eur Heart J 2021; 42: 3599–726
2 Rocha BML et al., J Am Coll Cardiol 2018; 71: 782–93
3 Ponikowski P et al., Lancet 2020; 396: 1895–904
4 Lewis GD et al., JAMA 2017; 317: 1958–66
5 Ambrosy AP et al., J Cardiovasc Med 2019; 20: 223–5
6 Butler J et al., Eur Heart J 2022; 43: 4362–73
7 Epstein M et al., Am J Manag Care 2015; 21: S212–S20
8 Di Palo EK et al., JAMA Network Open 2022; 5: e2145236
Symposium „Eisen rauf – Kalium runter: EKG-Veränderungen, Eisenmangel und Hyperkaliämie“ (Veranstalter: Vifor Pharma Deutschland GmbH)