Im Empfehlungsgrad C der DGS PraxisLeitlinie „Cannabis in der Schmerztherapie“ gibt es einige Indikationen, die durch die vorhandene Evidenz noch nicht ausreichend begründet worden sind.
Dazu zählen Fibromyalgie, Muskelschmerz, Tourette-Syndrom. Darüber hinaus empfiehlt Dr. med. Johannes Horlemann (Kevelaer) die Hinzunahme weiterer Anwendungsgebiete wie Rheuma, Migräne und entzündliche Darmerkrankungen. So zeigte ein systemisches Literatur-Review, dass fast 20 % der rheumatologischen Patienten Cannabinoide vermutlich zur Schmerzkontrolle nutzen. Der Gebrauch war mit einer signifikanten Schmerzreduktion assoziiert. Abgeleitet von der DGS-Praxisregisterstudie ergab sich, dass Patienten nach drei Monaten Dronabinol nicht steroidale Antirheumatika weniger benötigten. Die Verwendung von Ibuprofen sank um 29 %, von Celecoxib sogar um 42 % und von Naproxen um 17 %. Vermutet werden hier auch antiinflammatorische Effekte. Eine Querschnittstudie aus Israel zeigte im Bereich bei einer Cannabisbehandlung über drei Jahre zur Migränetherapie eine 50%ige Abnahme der Attackenhäufigkeit.