Cluster-Kopfschmerzen, die sich trotz aller Therapieanstrengungen nicht bessern, haben laut einer retrospektiven Kohortenstudie der Schmerzklinik Kiel erhebliche Folgen auf die psychische Gesundheit.
Bei 207 Patienten und Patientinnen mit therapierefraktärem Cluster-Kopfschmerz wurden während eines stationären Aufenthalts Phänotyp, Krankheitsverlauf und psychosoziale Auswirkungen mittels standardisierter Fragebögen (Kieler Kopfschmerzfragebogen, MIDAS, WHODAS 2.0) analysiert. Es zeigte sich, dass sich zu einem chronischen Verlauf mit sehr starken Schmerzen und häufigen Attacken auch schwerwiegende Schlafstörungen hinzugesellen, die wesentlich zu Erschöpfung und Arbeitsunfähigkeit beitragen. Besonders belastend sind psychische Begleitsymptome und soziale Einschränkungen. Diese betreffen fast alle Bereiche des beruflichen, sozialen und familiären Lebens und verursachen einen sehr hohen Leidensdruck, der dazu führt, dass sich mehr als 40 % der Betroffenen mit Suizidgedanken tragen.
Daher plädieren die Forschenden dafür, psychische und soziale Faktoren in der Behandlung stärker zu berücksichtigen, da die Auswirkungen eines starken Cluster-Kopfschmerzes weit über die klassischen diagnostischen Kriterien hinausgehen.
Poster „Göbel C et al., Therapierefraktärer Clusterkopfschmerz in der ambulanten Versorgung vor Klinikaufnahme: Phänotyp, Krankheitsverlauf, Komplikationen und psychosoziale Auswirkungen“