Beim Piriformis-Syndrom wird der Ischiasnerv durch den M. piriformis komprimiert. Dies führt zu Schmerzen im unteren Rücken, im Gesäß und in den Beinen, besonders nach längerem Sitzen.
Das Piriformis-Syndrom macht immerhin 6–8 % der Schmerzen im unteren Rücken aus, doch das myofasziale Schmerzsyndrom ist nur schwer zu diagnostizieren. Die manuelle Diagnostik ist herausfordernd, bildgebende Verfahren liefern oft irreführende Ergebnisse. Das führt oft zu einer Verordnung hoher Analgetika-Dosen.
Alternativ kann eine Therapie mit fokussierten extrakorporalen Stoßwellen (ESWT) Linderung verschaffen. Dadurch löst sich die muskuläre Kontraktur des M. piriformis und die damit verbundene Ischiaskompression. Die ESWT erfolgt anfangs wöchentlich und dann 4-wöchentlich und wird kombiniert mit Detonisierungsübungen, gezieltem Bewegungstraining, unterstützender Medikation (Coxibe, Amitriptylin, orale Kortikoide) und psychosomatisch orientierten Gesprächen. Mit dieser Kombination lässt sich bei über 90 % der Fälle eine signifikante Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung erreichen – selbst bei chronifizierten Beschwerden. Die Stoßwellentherapie ermöglicht eine Reduktion von Schmerzmitteln, vermeidet unnötige Operationen und verbessert die Mobilität der Patienten und Patientinnen deutlich.
Poster „Myofasziale Ursachen der Volkskrankheit Kreuz-Rückenschmerz: das Piriformis-Syndrom“