Etwa 4 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter endgradig chronifizierten Schmerzen. Nur etwa 10 % von ihnen können von den 1 329 ambulant tätigen Schmerzmedizinern und -medizinerinnen versorgt werden – eine unzureichende Situation, die sich weiter verschärfen wird, betonte Prof. Dr. med. Johannes Horlemann (Kevelaer).
Durch die Krankenhausreform würden Standorte geschlossen und die stationäre Versorgung eingeschränkt. Zudem gehe die Hälfte der Schmerzmedizinerinnen und -mediziner in den nächsten Jahren in Ruhestand, doch Nachwuchs fehlt. Auch steige die Zahl Älterer mit chronischen Schmerzen weiter an. Erschwerend kommt hinzu: Da es keine Bedarfsplanung für die Schmerzmedizin gibt, bleibt die Nachbesetzung von spezialisierten Praxissitzen unsicher. Obwohl der Gemeinsame Bundesausschuss in 2018 ein Gutachten zur Bedarfsplanung angenommen hat, ist seitdem nichts geschehen, um die Versorgung sicherzustellen.
Zudem wird die Ausbildung des schmerzmedizinischen Nachwuchses durch Finanzierungslücken erschwert. Die Forderungen lauten daher, wie bereits im Eckpunktepapier von Mai 2023 definiert: Die Basisversorgung durch Hausärzte und -ärztinnen stärken, die interdisziplinäre schmerzmedizinische Ausbildung fördern und den Bedarf facharztbezogen und rechtssicher planen.