Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin appelliert mit den Gesundheitspolitikern an die ärztliche Selbstverwaltung, Maßnahmen zur Sicherung der schmerzmedizinischen Versorgung zu ergreifen und die drohende Ambulantisierung zu verhindern.
Ein wichtiges Thema sei auch, Fehlanreize zugunsten operativer Eingriffe auszuschließen. Eine solche Fehlversorgung zeigt sich besonders deutlich beim Rückenschmerz. Einer aktuellen Evaluation zufolge bestätigte etwa ein strukturiertes Zweitmeinungsverfahren nur in 4,5 % der Fälle die Indikation für eine Wirbelsäulenoperation. Deshalb sollten qualitativ hochwertige Zweitmeinungsangebote als verpflichtendes Routineverfahren bei therapieresistenten Kreuz- oder Rückenschmerzen etabliert werden, wenn eine OP zur Diskussion steht.
Im Gegensatz zur Überversorgung im OP-Bereich sind 50 % der Personen, die medizinisches Cannabis zur Schmerzlinderung benötigen, unterversorgt.