„Wir haben in Deutschland ein Problem: 6 300 Dermatologinnen und Dermatologen müssen 21 Millionen Patientinnen und Patienten versorgen“, erklärte Prof. Dr. med. Julia Welzel (Augsburg). Großes Potenzial läge in der Nutzung „virtueller Krankenhäuser“.
Der Begriff wird vor allem für innovative Lösungen im Klinikbereich verwendet, bei denen mithilfe zentraler Internetplattformen die telemedizinischen Versorgungsstrukturen gestärkt werden. Ein virtuelles Krankenhaus ergänze analoge Patientenkontakte durch einen kontinuierlichen virtuellen Pfad. Die digitale „Patient Journey“ beginnt beim Erstkontakt mit dem Krankenhaus: Im Vorfeld des ersten Besuchs können durch Chatbot, Sensorik und Bildanalyse eine Klassifikation der Erkrankung und eine Priorisierung erfolgen. Auch eine Allokation ist so im Vorhinein möglich.
„Alle Informationen werden in einem automatisierten Report zusammengefasst, sodass beim physischen Kontakt in der Klinik der weitere diagnostische und therapeutische Pfad bereits gebahnt ist“, so Welzel. Bei bereits bekannten Patientinnen und
Patienten könnte ein kontinuierliches digitales Monitoring erfolgen. Aktuell läuft ein entsprechendes Pilotprojekt am Klinikum Augsburg.
„Das virtuelle Krankenhaus ist keine Zukunftsvision, sondern wird bald schon unseren Versorgungsalltag prägen“, so Welzel.