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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis

Basistherapie für Mikrobiom und Hautbarriere

25.7.2023

Die Basistherapie ist unverzichtbarer Bestandteil beim Management der atopischen Dermatitis (AD) und trägt unter anderem dazu bei, das Hautmikrobiom zu normalisieren. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Emollienzien mit aktiven Inhaltsstoffen synergistische Effekte auf eine Systemtherapie entfalten können.

Die Hautbarriere könne als Orchester mit vielen Musizierenden verstanden werden, erklärte Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann (Augsburg), wobei die Barrierefunktion durch das Zusammenspiel von Mikrobiom und chemischen, physikalischen, immunologischen sowie neurologischen Komponenten vermittelt werde. Für ein gesundes Mikrobiom sei die mikrobielle Diversität entscheidend. Bei der AD könne es zu einer Beeinträchtigung der Hautbarriere kommen, wenn Staphylococcus aureus schützende Bakterien verdränge. Mehrere Studien zeigten, dass eine Basistherapie mit geeigneten Pflegeproduk­ten Homöostase und mikrobielle Vielfalt des Hautmikrobioms unterstützt und die Hautbarriere stärkt.

Wirkstoffhaltige Basispflege überlegen

Bei allen Schweregraden der AD wird in der aktuellen europäischen Leitlinie [1] zusätzlich zur stadiengerechten medikamentösen Therapie eine Basistherapie mit Emollienzien empfohlen, die die Symptome der AD durch verschiedene Mechanismen wie ­Normalisierung des transepidermalen Wasserverlusts, Rückfettung, Stärkung der Hautbarriere und Reduktion der Empfindlichkeit gegenüber Irritanzien verbessern, erläuterte Dr. med. Nina Magnolo (Münster). Zudem helfe die Basispflege, topische Steroide zu sparen. Täglich und großzügig angewendet sollten Emollienzien gemäß Leitlinie [2] fester Bestandteil der Basistherapie bei gestörter Hautbarrierefunktion sein, um Schüben vorzubeugen und Symptome zu bessern.

Von Standardpflegeprodukten zu unterscheiden sind „Emollienzien plus“, die aktive, nicht pharmazeutische Zusatzsubstanzen wie proteinfreie Pflanzenextrakte oder bakterielle Lysate enthalten. In einer aktuellen randomisierten, kontrollierten Multizenterstudie [3] mit 57 Patienten (moderate bis schwere AD; Systemtherapie mit Ciclosporin A, Dupilumab oder Baricitinib) wurde geprüft, ob die Anwendung eines Emolliens-plus-Präparats in Kombination mit dem passenden Syndet gegenüber der Standardpflege von Vorteil sei. Das eingesetzte Emolliens-plus enthielt als aktive Inhaltsstoffe u. a. bakterielles Lysat aus Aqua posae filiformis und Microresyl. Es kann einer Überkolonisation von Staphylococcus aureus vorbeugen und so zur Balance der Hautmikrobiom-Diversität beitragen. Zusammen mit weiteren pflegenden, feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Wirkstoffen können die Hautbarriere verbessert und Entzündungen reduziert werden. Das Studien-Ergebnis: Emolliens-plus entfaltete synergistische Effekte zur Systemtherapie. Die Emolliens-plus-Gruppe verzeichnete eine signifikant größere mittlere Reduktion des Pruritus gegenüber dem Ausgangswert als die Kontrollen. Auch auf Aspekte der Lebensqualität (Arbeitsfähigkeit, Teilhabe am Sport) zeigten sich günstigere Effekte.

1 Wollenberg A et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; 36: 1409–31
2 Wollenberg A et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; 36: 1904–26
3 Magnolo N et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; doi: 10.1111/jdv.18949

Nachmittagssymposium „Update Atopische Dermatitis: Basistherapie – Was gibt´s Neues?“ (Veranstalter: La Roche Posay)

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