Die Annahme „One Airway one disease“ gilt in der Allergologie längst als starke Vereinfachung. Schon 1982 zeigten IgE-Messungen, dass Personen mit Asthma und Rhinitis häufiger polysensibilisiert sind als solche mit alleiniger Rhinitis.
Die klinische Evidenz bestätigt das ebenfalls: Während > 90 % der an Asthma Erkrankten auch an einer Rhinitis leiden, findet sich nur bei 20–30 % derer mit Rhinitis auch ein Asthma. Es liegt daher nahe, dass es sich um unterschiedliche allergische Phänotypen handelt. Den Weg von der klinischen Beobachtung zu systemischen Schlüssen bis hin zur Implementierung in den ARIA-Leitlinien (ARIA: Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma), die Phänotypen-spezifische Handlungsempfehlungen geben, schilderte Prof. Dr. med. Jean Bousquet (Berlin). Die Zunahme an konsistenten Daten belegt, dass eine frühe Polysensibilisierung zu allergischer Multimorbidität führt, während die allergische Rhinitis allein einem anderen pathogenetischen Weg folgt.
Vortrag „Is the new classification of rhinitis impacting our practice?“