„Werte unter 12 im Urtikaria-Kontroll-Test (UCT) sprechen für eine unkontrollierte chronische spontane Urtikaria (CSU) – die wir bei knapp 80 % der Betroffenen finden“, erklärte Prof. Dr. med. Marcus Maurer (Berlin). Um dem großen „unmet need” zu begegnen, brauche es neue Medikamente, denn die derzeit empfohlenen Wirkstoffe wirken längst nicht bei jedem.
So hilft Omalizumab bei der IgE-vermittelten autoallergischen CSU meist gut, bei der IgG-vermittelten autoimmunen CSU aber schon deutlich schlechter. „Wir kennen heute 4 Wege, um Mastzell-vermittelte Erkrankungen zu behandeln: Die Mediatoren inhibieren, die Zellaktivierung verhindern, die Mastzellen ausschalten – Silencing genannt – oder sie zerstören“, so der Experte. Und es ist einiges in Aussicht: Dupilumab als Inhibitor der Mediatoren IL-4 und IL-13 wirkte in Studien deutlich gegen Quaddeln und Juckreiz – jedoch nur, solange therapiert wird. Hier bietet der die Zellaktivierung inhibierende Disease-modifier Tezepelumab deutlich mehr Langzeiteffekte. Wirksamkeit in Studien zeigten auch die BTK-Hemmer Remibrutinib (Zulassung für 2025 geplant) und Rilzabrutinib. Auch Barzolvolimab, das zur Mastzell-Apoptose führt, zeigte sich in Studien bei der CSU wirksam. „Wichtig ist das Monitoring der Patienten, bewährt hat sich hier die App CRUSE, die ich jedem Patienten ans Herz lege.“
Vortrag „Die Mastzelle im Fokus: gestern, heute, morgen“