Das kutane Lymphom zählt mit rund 1 000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den seltenen hämatologischen Neoplasien der Haut. Es entsteht, wenn sich Immunzellen unkontrolliert außerhalb der Lymphknoten in der Haut vermehren. Hautlymphome weisen biologisch heterogene Subtypen wie kutane T-Zell-Lymphome oder B-Zell-Lymphome auf. Die Prognose kann sehr unterschiedlich sein und hängt unter anderem vom Stadium der Erkrankung ab.
Oft sehen die Hautveränderungen auf den ersten Blick harmlos aus. Sie gelten als Chamäleon in der Dermatologie, weil sie anderen Hauterkrankungen ähneln können. Für die Diagnosestellung sei eine sorgfältige klinisch-pathologische Korrelation entscheidend, so Prof. Dr. med. Marion Wobser (Würzburg). Dabei werden feingewebliche und molekulargenetische Befunde mit der Anamnese und allen Symptomen abgeglichen.
Aufgrund der geringen Inzidenz kutaner Lymphome ist eine Vernetzung aktiver Behandlungszentren wichtig, wie sie das Komitee „Kutane Lymphome“ anstrebt (https://www.ado-homepage.de/komitees/kutane-lymphome.html). Dadurch sollen die Diagnostik und die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessert sowie Forschungsprojekte und der wissenschaftliche Austausch gefördert werden.
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), September 202