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Kongress-Ticker

Nachsorge

Frauen mit Präeklampsie

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

20.11.2024

Frauen mit Präeklampsie zeigen oft langfristige kardiovaskuläre Veränderungen. Eine frühzeitige medikamentöse Intervention kann die kardiovaskuläre Funktion und damit das langfristige Risiko verbessern. Dabei ist eine effektive Einstellung des Blutdrucks im Bereich der Zielwerte nach der Schwangerschaft entscheidend.

Als Grundlage für die Anpassung oder Fortführung einer antihypertensiven Therapie nach der Schwangerschaft sollen die aktuellen Empfehlungen zur Blutdruckeinstellung aus der Nationalen VersorgungsLeitlinie für Menschen mit Hypertonie herangezogen werden. Diese schlagen vor, dass der Blutdruck junger Frauen ohne Begleiterkrankungen mit erhöhtem Risiko, wie nach hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen, < 120/80 mmHg liegen sollte. Liegt er darüber, sind weitere therapeutische Maßnahmen notwendig.

Für die postpartale Blutdruckeinstellung sind Präparate wie Nifedipin und Captopril gut geeignet, da sie wirksam sind, mit dem Stillen vereinbar und nur ein- oder zweimal täglich eingenommen werden müssen. Eine antihypertensive Medikation sollte erst bei dauerhaften Blutdruckwerten unterhalb der Zielwerte langsam reduziert werden, um eine Verschlechterung der kardiovaskulären Gesundheit zu vermeiden. Ein umfassendes Nachsorgekonzept muss eine regelmäßige kardiovaskuläre Kontrolle der Mutter beinhalten. Es wird empfohlen, den Blutdruck engmaschig zu überwachen, im ersten Jahr nach der Geburt eine Nachsorgeuntersuchung nach 6 Wochen sowie 6 und 12 Monaten durchzuführen, im Anschluss dann jährlich.

Zusätzlich zur Kontrolle des Blutdrucks ist die jährliche Überprüfung der Blutfettwerte empfohlen und bei relevant erhöhten Cholesterinwerten auch die Frage der Statintherapie zu erörtern. Die Verantwortung für die Initiierung und Motivation zur Nachsorge liegt primär bei den Frauenärztinnen und -ärzten, wobei eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten und -ärztinnen und/oder kardiologisch Tätigen ggf. notwendig ist. Diese Empfehlungen wurden in einem Nachsorgepass zusammengestellt, der Betroffenen nach der Entbindung ausgehändigt werden kann.

Vortrag von Prof. Dr. med. Tanja Groten (Jena), Symposium Spitzenreferate Pränatal- und Geburtsmedizin

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