Ein effektives Nebenwirkungsmanagement ist zur Förderung der Compliance der Patientinnen grundsätzlich angeraten. Eine Supportivmaßnahme mit solidem Sicherheitsprofil ist die Misteltherapie, wie aktuelle Daten aus einer Real-World-Studie zeigen.
Viele gynäkologische Tumoren sprechen gut auf Targeted Therapies (TT) an, wie Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) und monoklonale Antikörper. Auch wenn aufgrund der selektiveren Wirkmechanismen von TT geringere Nebenwirkungen als bei Chemo- oder Antihormontherapien erwartet werden, treten therapieassoziierte Beschwerden unter TT-Behandlungen ebenfalls auf [1].
Um Dosiskompromisse oder Therapieabbrüche zu verhindern, ist die Vorbeugung möglicher Nebenwirkungen von hoher Relevanz für die Therapieadhärenz und Compliance der Gesamtbehandlung. Als sinnvolle leitliniengestützte Maßnahme erscheint hierbei die Misteltherapie, deren therapeutischer Nutzen zur Reduktion von Nebenwirkungen sowie zur Verbesserung der Lebensqualität in internationalen onkologischen Leitlinien festgehalten ist [2]. In diesem Zusammenhang hatte sich die Misteltherapie auch in Kombination mit der Chemotherapie als sicher, wirksam und gut verträglich erwiesen [3-5].
Neben der guten Evidenz für den kombinierten Einsatz der Misteltherapie mit Chemotherapien liegen mittlerweile auch klinische Beobachtungsanalysen für die Kombination der Misteltherapie mit TT vor: Real-World-Data-Studien für verschiedene Tumorentitäten zeigen, dass sie gut mit den untersuchten TT kombiniert werden kann (CDK4/6-Inhibitoren, Immuncheckpoint-Inhibitoren, monoklonale Antikörper, PARP-Inhibitoren, TKI-Inhibitoren) [6]. Bei additiver Mistelgabe waren nur halb so viele Abbrüche der zielgerichteten Therapien zu verzeichnen, außerdem gab es keine nebenwirkungsbedingte Verzögerung des Behandlungszyklus [7].
PD Dr. med. Friedemann Schad (Havelhöhe) stellte eine 2024 publizierte Untersuchung vor, in der mehr als 400 NSCLC-Patientinnen und -Patienten entweder ausschließlich ICI oder zusätzlich eine Misteltherapie erhielten. Das Risiko, zu versterben, war bei der Kombinationsgruppe um 56 % signifikant reduziert [8].
Nach Unterlagen der Helixor Heilmittel GmbH