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Allgemeinmedizin

Schlafstörungen

PAP-Therapie senkt Mortalitätsrisiko bei OSA

31.7.2023

In einer aktuellen Studie konnte durch die Anwendung einer Überdruck-Therapie (PAP) bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ein um 13 % geringeres Mortalitätsrisiko innerhalb der ersten vier Behandlungsjahre nachgewiesen werden.

Rund 26 Millionen Menschen sind Schätzungen zufolge in Deutschland von einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) betroffen, davon 14 Millionen mit mittelschwerer bis schwerer Ausprägung [1]. Doch nur etwa eine Million der Betroffenen befindet sich in adäquater Behandlung [2], obwohl unbehandelte Schlafapnoe die Morbidität und Mortalität erhöhen kann. Als Goldstandard in der Behandlung gilt die Überdruck-Therapie (PAP), bei der während des Schlafs Atmungsluft mit einem positiven Druck über eine Maske in die Lunge geführt wird.

Eine Forschergruppe hat nun reale Daten aus der Datenbank der gesetzlichen Krankenkassen genutzt, um den Einfluss der PAP-Therapie auf die Sterblichkeitsrate bei OSA näher zu untersuchen [3].

Daten von 22 000 OSA-Patienten analysiert

Die Forscher wählten anonymisierte Patientendaten von rund 4,8 Millionen Versicherten aus den Jahren 2015 bis 2020 aus und betrachteten sie retrospektiv. Über 22 000 OSA-Patienten (12 297 mit PAP-Therapie, 10 020 Kontrollpatienten) erfüllten die Einschlusskriterien. Durchschnittlich waren die Patienten 58 Jahre alt, zwei Drittel davon (67,2 %) waren männlich.

13 Mio. Menschen in Deutschland profitieren aktuell nicht von den gesundheitlichen Vorteilen einer Schlafapnoe-Therapie.

Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt: mit und ohne PAP-Therapie. Patienten, die nach einer Schlafapnoe-Untersuchung, beispielsweise einer Polygrafie oder Polysomnografie, eine PAP-Therapie erhielten und mindestens eine OSA-Diagnose ohne vorherige Therapie bekamen, wurden in die erste Gruppe einsortiert. Alle Patienten mit neu diagnostizierter Schlafapnoe und ohne anschließende PAP-Therapie oder andere Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe kamen in die zweite Gruppe.

Schnelle Diagnose und Therapie wichtig

Anschließend verglichen die Forscher die Gesamtmortalität beider Gruppen über eine Laufzeit von vier Jahren: Insgesamt betrug die Hazard Ratio (HR) für Mortalität 0,87 innerhalb der Nachbeobachtungszeit von vier Jahren. Dies entspricht einem 13 % geringeren Mortalitätsrisiko durch die Anwendung einer PAP-Therapie. Damit zeigte die Studie, dass eine schnelle Diagnose und wirksame Therapie bei Patienten mit Schlafapnoe wichtig ist und das Sterblichkeitsrisiko durchaus senken kann.

1 Adam V et al., Lancet Respir Med 2019; 7: 687–98
2 https://deutschestiftungschlaf.org/gesunder-schlaf/wann-schlaf-krank-macht/schlafapnoe/ (Stand: 06.06.2023)
3 Woehrle H et al., Am J Respir Crit Care Med 2023; 207: A5965

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