- Anzeige -
News

Triple-negatives Mammakarzinom

IQWiG: „Erheblicher Zusatznutzen“ für neues Therapeutikum

3.3.2022

Bei dem Ende 2021 in der EU zugelassenen Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab Govitecan sieht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Anhaltspunkt für einen erheblichen Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie.

Triple-negative Brustkrebserkrankungen (TNBC) sind eine heterogene Gruppe von Krebserkrankungen (ca. 10% bis 15% aller Mammakarzinome). Vor allem wegen des hohen Metastasierungs- und Rezidivrisikos, der oft schlechten Prognose und erfolgloser Hormontherapie sind sie eine therapeutische Herausforderung.

In einer frühen Nutzenbewertung hat das IQWiG geprüft, ob die Monotherapie mit Sacituzumab Govitecan einen Zusatznutzen bietet gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bei der Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit nicht chirurgisch entfernbarem oder metastasiertem TNBC, die zuvor zwei oder mehr systemische Therapien erhalten haben, darunter mindestens eine gegen die fortgeschrittene Erkrankung. Als solche festgelegt hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Chemotherapie mit Capecitabin oder Vinorelbin oder Eribulin oder gegebenenfalls eine anthrazyklin- oder taxanhaltige Therapie. Der Anhaltspunkt für einen erheblichen Zusatznutzen des Wirkstoffs gegenüber der Vergleichstherapie ergibt sich maßgeblich aus den Effekten beim Gesamtüberleben: In der Interventionsgruppe überlebten die Betroffenen im Median 11,8 Monate gegenüber 6,7 Monate in der Kontrollgruppe. Bei der Auswertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zeigten sich, so das IQWiG, ausschließlich Vorteile von Sacituzumab Govitecan im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie. Die beobachteten Effekte für die Nebenwirkungen, die Symptomatik und die gesundheitsbezogene Lebensqualität beziehen sich allerdings nur auf den Zeitraum bis zum Behandlungsende (plus 30 Tage) und nicht bis zum Studienende oder Todeszeitpunkt.

Grundlage der frühen Nutzenbewertung ist die ASCENT-Studie (NCT02574455), eine offene randomisierte kontrollierte Studie mit insgesamt 529 Patientinnen, für die entsprechend den Einschlusskriterien eine Monotherapie mit Capecitabin, Vinorelbin, Eribulin oder Gemcitabin geeignet sein sollte. Gemcitabin ist nicht Teil der zweckmäßigen Vergleichstherapie, weshalb nur die Teilpopulation der 445 Patientinnen und Patienten für die Dossierbewertung relevant ist, für die Capecitabin, Eribulin oder Vinorelbin als Therapie gewählt worden war.

Zielprotein der Therapie ist ein bei TNBC häufig überexprimiertes Protein namens Trop-2. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab Govitecan soll mittels der Antikörperkomponente direkt auf der Oberfläche der Krebszelle an Trop-2 anbinden. Wenn der Antikörper (Sacituzumab) und Trop-2 interagieren, wird das gesamte Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in die Krebszelle gezogen. In der Zelle wird dann der mit dem Antikörper verbundene Wirkstoff, der Topoisomerase-I-Inhibitor SN-38 (Govitecan), freigesetzt, um die Krebszelle abzutöten.

Pressemitteilung Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), März 2022

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt