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Suchterkrankungen

Nikotin und Vareniclin helfen bei der Tabakentwöhnung

17.3.2025

Tabakrauchen gilt als das verbreitetste vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Arzneimittel zur Tabakentwöhnung für Versicherte, die schwer tabakabhängig sind, erstattungsfähig. Eine jetzt publizierte Studie zeigt, dass die Suchtbekämpfung mit Nikotin und Vareniclin einen Nutzen gegenüber keiner Medikamentenbehandlung hat.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eine Nutzenbewertung von vier Arzneimitteln vorgenommen, die bei der Suchtbekämpfung der schweren Tabakabhängigkeit helfen sollen: Bupropion (ein antidepressiv wirkendes Amphetamin), Cytisin (ein nikotinähnliches pflanzliches Alkaloid), Nikotin (ein pflanzliches Alkaloid in der Tabakpflanze) und Vareniclin (ein Cytisin-ähnlicher Partialagonist an Nicotinrezeptoren).

Im Zuge der Studie wurden systematische Recherchen in bibliografischen Datenbanken und Studienregistern durchgeführt, Anfragen bei Herstellern gestellt und zudem weitere Informationsquellen gesichtet (letzte Suche am 01.09.2022). In die Studien eingeschlossene Raucherinnen und Raucher wurden anhand verschiedener Trennwerte im Fagerström-Test für Zigarettenabhängigkeit (FTZA-Wert 4, 5 und 6 Punkte) in die Subgruppen leicht und schwer tabakabhängig aufgeteilt. Ergebnisse zum Endpunkt „dauerhafte Rauchfreiheit“ zu Monat 6 und 12 wurden je Subgruppe metaanalytisch zusammengefasst und die Heterogenität zwischen den Subgruppen wurde untersucht.

Für die Wirkstoffe Bupropion und Cytisin lagen keine Subgruppenanalysen zur Beantwortung der Fragestellung vor. Subgruppenanalysen zu Vareniclin gab es für 12 Studien mit 9 723 Raucherinnen und Rauchern und zu Nikotin für 23 Studien mit 15 003 Raucherinnen und Rauchern. Für beide Wirkstoffe zeigte sich unabhängig vom verwendeten FTZA-Trennwert keine statistisch signifikante Heterogenität (p > 0,05) im Endpunkt „dauerhafte Rauchfreiheit“ (Monat 6 und 12) zwischen schwer und leicht tabakabhängigen Raucherinnen und Rauchern.

Die IQWiG-Autorinnen und Autoren kommen gemeinsam mit PD Dr. rer. nat. Sabrina Kastaun, vom Institut für Allgemeinmedizin (ifam) in Düsseldorf, zu dem Schluss, dass der positive Effekt der Wirkstoffe Vareniclin und Nikotin hinsichtlich des Erreichens einer dauerhaften Rauchfreiheit unabhängig vom Schweregrad der Tabakabhängigkeit bestünde.

Pressemitteilung „Tabakentwöhnung: IQWiG bestätigt Nutzen für die Wirkstoffe Nikotin und Vareniclin“. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, 10.1.2025 (https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_136000.html).

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