- Anzeige -
News

Stromatumoren

GIST-Viertlinientherapie: Kein Überlebensvorteil, aber signifikant verträglicher

26.8.2022

Seit Ende 2021 ist der Tyrosinkinaseinhibitor Ripretinib als Viertlinientherapie bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) zugelassen. Die Daten einer Phase-III-Studie zeigen keine Überlegenheit hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens – wohl aber eine bessere Verträglichkeit.

Das Dilemma der medikamentösen Onkologischentherapie bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) sind therapielimitierende Resistenzen mit geringer werdendem Therapieansprechen auf den initial eingesetzten Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) Imatinib bzw. zunehmend intolerable Nebenwirkungen. In der Zweitlinientherapie wird dann der multizentrische Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib verwendet bzw. weitere TKIs wie Regorafenib.

Wenn eine vorherige Behandlung mit drei oder mehr Kinasehemmern einschließlich Imatinib erfolglos geblieben ist, ist der „Switch-Control“-TKI Ripretinib als Viertlinienoption zugelassen. Die Ergebnisse der jetzt vorgelegten multinationalen INTRIGUE-Phase-III-Studie zum Vergleich von Wirksamkeit und Sicherheit von Ripretinib vs. Sunitinib bei Patienten mit fortgeschrittenem GIST, die zuvor mit Imatinib behandelt wurden (ClinicalTrials.gov: NCT03673501), zeigt keine Überlegenheit des neuen TKIs hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS). Allerdings zeigten sich - bei bedeutsamer klinischer Aktivität - weniger behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse vom Grad 3/4 und eine bessere Verträglichkeit.

Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert auf 1x tgl. 150 mg Ripretinib bzw. 1x tgl. 50 mg Sunitinib (4 Wochen an/2 Wochen aus) verteilt und nach dem Vorliegen von KIT / Plättchenwachstumsfaktor-α-Mutation und Imatinib-Unverträglichkeit stratifiziert. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS) durch unabhängige radiologische Überprüfung unter Verwendung modifizierter Kriterien für die Bewertung des Ansprechens der Behandlung bei soliden Tumoren (Response Evaluation Criteria In Solid Tumors / RECIST, v1.1). Zu den sekundären Endpunkten gehörten die objektive Ansprechrate bei unabhängiger radiologischer Überprüfung, die Therapiesicherheit und die von den Patienten selbst gemeldeten Behandlungsergebnisse.

Insgesamt wurden 453 Patienten randomisiert der Behandlung mit Ripretinib (Intention-to-treat [ITT], n=226; KIT-Exon 11 ITT, n=163) oder Sunitinib (ITT, n=227; KIT-Exon 11 ITT, n=164) zugewiesen. Das mediane PFS für Ripretinib und Sunitinib (KIT-Exon 11 ITT) betrug 8,3 bzw. 7,0 Monate (HR 0,88; 95%-KI, 0,66-1,16; p=0,36); das mediane PFS (ITT) betrug 8,0 bzw. 8,3 Monate (HR 1,05; 95%-KI, 0,82-1,33; nominal p=0,72). Beide Werte waren statistisch nicht signifikant. Die objektive Ansprechrate war für Ripretinib höher als für Sunitinib in der KIT-Exon-11-ITT-Population (23,9% gegenüber 14,6%, nominaler p=0,03). Ripretinib war mit einem günstigeren Sicherheitsprofil, weniger unerwünschten Ereignissen des Grades 3/4 (41,3% vs. 65,6%, nominaler p<0,0001) und besseren Werten bei den von den Patienten berichteten Behandlungsergebnissen zur Verträglichkeit assoziiert.

Bauer S et al.; J Clin Oncol. 2022 Aug 10:JCO2200294 (DOI 10.1200/JCO.22.00294).

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt