Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit zeigen: Die Mehrheit der Menschen ab 60 bewegt sich zu wenig, wobei 62% der über 60-Jährigen sogar einen deutlichen Bewegungsmangel zeigen. Nur etwas mehr als ein Drittel sind entsprechend den nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (Rütten & Pfeiffer, BZgA 2017) aktiv. Mit zunehmendem Alter verschärft sich das Problem noch: Von den Menschen über 80 ist fast die Hälfte (45%) gar nicht mehr intensiver aktiv.
„Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels muss uns der Bewegungsmangel der Menschen ab 60 aufrütteln“, kommentiert DAK-Vorstandschef Andreas Storm (Hamburg) die Ergebnisse. Bereits heute gehören in Deutschland 30 Prozent dieser Altersgruppe an. „Fehlende Bewegung ist gerade im Alter ein massives Gesundheitsrisiko, das wir oft unterschätzen. Dabei lässt es sich wesentlich leichter als andere Risiken beeinflussen und positiv verändern.“ Mehr körperliche Aktivität unterstützt das Gesundbleiben und hilft, dass Menschen auch jenseits der 80 aktiv am Leben teilnehmen können. „Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, Freude an Bewegung nachhaltig zu fördern und Inaktivität im Alter zu vermindern“, so Storm.
Nur 4 von 10 Männern über 60 sind körperlich ausreichend aktiv
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass sich nur 38% der über 60-Jährigen mindestens zweimal pro Woche für eine halbe Stunde mit leicht erhöhter Intensität bewegen. Bei den Frauen sind es 36% und bei den Männern 41%: Sie treiben zum Beispiel Sport im Verein, machen anspruchsvolle Radtouren oder kommen bei der Gartenarbeit ins Schwitzen. Mit zunehmendem Alter bleiben jedoch immer mehr Menschen auf der Couch. Der ohnehin schon zu geringe Anteil der Menschen, die sich regelmäßig bewegen, wird nochmals kleiner. So ist von denen ab 80 Jahren fast die Hälfte (45%) gar nicht mehr intensiver aktiv. Dies führt zu einer Verschlechterung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit und damit zu einem Verlust an Lebensqualität sowie einem erhöhten Risiko für Pflegebedürftigkeit. Deshalb raten die nationale Bewegungsempfehlungen auch Menschen im hohen Alter zu insgesamt mindestens 75 Minuten intensiverer körperlicher Aktivität pro Woche.
Es müssen übrigens gar nicht immer heftige Belastungen oder die klassischen Sportarten sein, die einen großen Unterschied machen. Auch einfache Alltagsaktivitäten, wie etwa der Gang zum Briefkasten oder der Fußweg zum Einkaufen haben einen wichtigen Effekt. „Jedes Aufstehen, jede Treppenstufe, jede kleine Übung oder jede körperliche Aufgabe sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Schritt in Richtung mehr Kraft, Energie und Lebensqualität“, sagt Franziska Albrecht (Hamburg), Bewegungsexpertin bei der DAK-Gesundheit.
Pressemitteilung „Mehrheit der Menschen ab 60 bewegt sich zu wenig“. DAK-Gesundheit, Hamburg, 3.8.2023 (https://www.dak.de/dak/bundesthemen/mehrheit-der-menschen-ab-60-bewegt-sich-zu-wenig-2626602.html).