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Pneumologie

Lungenfachärzte fordern Lungenkrebs-Screening

25.8.2023

Das Lungenkarzinom ist die Krebserkrankung mit der höchsten Mortalitätsrate unter allen Tumorerkrankungen. „Deswegen brauchen wir dringend eine systematische Früherkennung. Jeder Versicherte im Erwachsenenalter sollte Anspruch auf ein Lungenkrebs-Screening haben“, fordert Prof. Dr. Torsten Bauer (Berlin), Past-Präsident und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

„Die Früherkennung eines Lungenkarzinoms durch die Computertomographie senkt die Sterberate signifikant, erste Studien weisen auf eine mögliche Reduzierung bis zu 20% hin“, so Bauer. Der Gemeinsame Bundesausschuss G-BA solle nun schnellstmöglich den Leistungsanspruch der Versicherten definieren dürfen. „Die Politik hat das Thema viel zu lange vernachlässigt“, sagt Bauer. Andere Länder mit deutlich schlechterer medizinischer Infrastruktur wie Großbritannien oder Kroatien screenen bereits seit Jahren erfolgreich. Betroffen sind vor allem Raucher ab 50 Jahren, aber auch ehemalige Raucher, die lange Zeit zur Zigarette gegriffen haben. Sie gehören für uns zur Hochrisikogruppe. Die Überlebensrate von betroffenen Patienten ist aktuell sehr niedrig, Lungentumore werden oft zu spät erkannt und sind dann schwer zu behandeln. Der Lungenkrebs gehört zu den häufigsten und tödlichsten Tumorarten des Menschen, 80 Prozent der Betroffenen versterben daran. Die Früherkennung ist neben der Weiterentwicklung der bestehenden Therapie ein wichtiges Mittel, um diese Sterberate weiter zu senken.“

Impentierungsplan für Lungenkrebs-Früherkennung

Diagnostik und Therapie des Lungenkrebses werden in Deutschland zu einem hohen Prozentsatz in Lungenkrebszentren der pneumologischen Zentren qualitätsgesichert erbracht. „In der Pneumologie ist das Thema ganz oben auf der Agenda und wir arbeiten mit Nachdruck daran, dass auch ein Lungenkrebs-Screening in Deutschland so selbstverständlich wird wie zum Beispiel bei der Brustkrebs-Früherkennung das Mammografie-Screening“, sagt Bauer. „Das zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz hat mittlerweile die nötige Rechtsverordnung geschaffen, nun müssen die nächsten Schritte eingeleitet werden. Aus diesem Grund arbeitet die DGP zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) und der der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) intensiv an einem Implementierungsplan. Denn die Fachgesellschaften gehen davon aus: Würde die Lungenkrebs-Früherkennung heute starten, könnten in den nächsten fünf Jahren die ersten 30 Prozent der Risikopopulation erreicht werden.

Pressemitteilung „Pneumologen fordern zum Welt-Lungenkrebstag: ‚Jeder Versicherte sollte Anspruch auf ein Lungenkrebs-Screening haben‘“. Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), 31.7.2023 (https://www.pneumologie.de/aktuelles-service/presse/pressemitteilungen/pneumologen-fordern-zum-welt-lungenkrebstag-jeder-versicherte-sollte-anspruch-auf-ein-lungenkrebs-screening-haben).

Rainer H. Bubenzer, Eichstädt bei Berlin, 4. August 2023.

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