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Onkologie

Wirkung von ASS zur Darmkrebsprävention

6.1.2025

Klar ist mittlerweile, dass Acetylsalicylsäure (ASS) das Risiko von Darmkrebs (CRC) senkt. Dabei ist es jedoch von hoher Relevanz, jene Menschen zu identifizieren, die am ehesten von einer regelmäßigen Einnahme von ASS zur Darmkrebsprävention profitieren. Eine jetzt in JAMA Oncology publizierte US-Studie hat untersucht, ob die Einnahme von ASS das Risiko eines kolorektalen Karzinoms je nach vorhandenen Lebensstil-Risikofaktoren unterschiedlich senkt.

Hierzu wurde eine prospektive Kohortenstudie mit Frauen aus der Nurses‘ Health Study (1980-2018) und Männern aus der Health Professionals Follow-Up Study (1986-2018) durchgeführt. Die Datenanalyse wurde vom 1. Oktober 2021 bis zum 22. Mai 2023 durchgeführt. Auf der Grundlage des Body-Mass-Index, des Alkoholkonsums, der körperlichen Aktivität, der Ernährung und des Rauchens wurde ein Score für die gesunde Lebensweise berechnet, wobei die Werte von 0 bis 5 reichten (höhere Werte entsprechen einer gesünderen Lebensweise). Regelmäßige ASS-Einnahme war definiert als 2 oder mehr Standardtabletten (325 mg) pro Woche. Zu den Zielgrößen gehörten die multivariable bereinigte kumulative 10-Jahres-Inzidenz von CRC, die absolute Risikoreduktion (ARR) und die Anzahl der erforderlichen Behandlungen (NNT) im Zusammenhang mit der regelmäßigen ASS-Einnahme.

Das mittlere (SD) Ausgangsalter der 107.655 Studienteilnehmer (63957 Frauen aus der Nurses‘ Health Study und 43698 Männer aus der Health Professionals Follow-Up Study) betrug 49,4 (9,0) Jahre. In den 3.038.215 Personenjahren der Nachbeobachtung wurden 2544 Fälle von Darmkrebs dokumentiert. Die kumulative 10-Jahres-Inzidenz des kolorektalen Karzinoms betrug 1,98 % (95%-KI: 1,44%-2,51%) bei den Personen, die regelmäßig ASS einnahmen, verglichen mit 2,95 % (95%-KI: 2,31%-3,58%) bei denjenigen, die kein ASS einnahmen, was einer absoluten Risikoreduktion von 0,97 % entspricht.

Effekte bei unsgesundem Lebensstil am größten

Die mit der ASS-Einnahme assoziierte ARR war bei den Personen mit den ungesündesten Lebensstilwerten am größten und nahm mit gesünderen Lebensstilwerten allmählich ab (p < 0,001 für additive Interaktion). Die 10-Jahres-ARR für die Lebensstil-Scores 0 bis 1 (am ungesündesten) betrug 1,28 %. Im Gegensatz dazu betrug die 10-Jahres-ARR für die Lebensstil-Scores 4 bis 5 (am gesündesten) nur 0,11 %. Die ASS-NNT betrug 78 für Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Lebensstil-Scores 0 bis 1, 164 für Score 2, 154 für Score 3 und 909 für Scores 4 bis 5. Unter den Komponenten des Scores für gesunde Lebensweise wurden die größten Unterschiede in der ARR im Zusammenhang mit der ASS-Einnahme beim Body-Mass-Index und beim Rauchen beobachtet.

Die Kohortenstudie zeigt, so resümiert das Autorenteam, dass die Einnahme von ASS mit einer größeren absoluten Verringerung des Darmkrebsrisikos bei Menschen mit einem weniger gesunden Lebensstil assoziiert ist. Die Ergebnisse der Studie deuten demzufolge darauf hin, dass Lebensstil-Risikofaktoren nützlich sein könnten, um Personen zu identifizieren, die ein günstigeres Risiko-Nutzen-Profil für die Darmkrebsprävention durch ASS aufweisen.

Sikavi DR et al.: Aspirin Use and Incidence of Colorectal Cancer According to Lifestyle Risk. JAMA Oncol. 2024 Oct 1;10(10):1354-1361 (DOI 10.1001/jamaoncol.2024.2503).

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