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Onkologie

Überlebensvorteile für Krebspatienten in DKG-zertifizierten Zentren

27.4.2022

Die Hypothese „eine Behandlung in einem zertifizierten onkologischen Zentrum erhöht die Überlebenschance von Krebspatienten“ erhält durch eine große Studie weiteren Rückhalt. In dieser wurde die Wirksamkeit von Zentren untersucht, die ein Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erlangt hatten.

In dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss geförderten Projekt „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (WiZen) wurde unter Beteiligung des AOK-Bundesverbandes, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren und dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der TU Dresden die Wirksamkeit der Gesundheitsversorgung bei folgenden Krebserkrankungen in den Jahren 2009 bis 2017 untersucht: Kolon-, Rektum-, Pankreas-, Mamma-, Zervix-, Endometrium-, Ovarial-, Bronchial- und Prostatakarzinom sowie Kopf-Hals- und neuroonkologische Tumoren. Analysiert wurde insbesondere das Überleben der Krebspatienten nach Behandlungen in Krankenhäusern mit und ohne Zertifikat. Grundlage für die Bewertung waren routinemäßig erhobene Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), bereitgestellt über das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) sowie Daten der vier klinischen Krebsregister (KKR) Regensburg, Dresden, Erfurt und Berlin-Brandenburg.

„Bei allen betrachteten Krebsarten wiesen die risikoadjustierten Modellierungen auf Überlebensvorteile von Patienten in DKG-zertifizierten Zentren sowohl anhand der GKV als auch der KKR-Daten hin“, heißt es im Ergebnisbericht. „Der Überlebensvorteil für Patienten mit Behandlungen in zertifizierten Zentren fiel für die verschiedenen Krebsarten unterschiedlich aus. Statistisch signifikant in beiden Datenquellen waren die Überlebensvorteile für das Kolon-, das Mamma-, das Zervix- und das Prostatakarzinom sowie neuroonkologische Tumoren.“ Und weiter: „In den Krebsregisterkollektiven war bei den meisten Krebsarten der Überlebensvorteil durch Zentrumsbehandlung unter den Patienten mit lokal begrenzten und lokal fortgeschrittenen Stadien (I bis III) deutlicher als unter den Patienten mit fortgeschrittenem Stadium IV.“

26% geringere Mortalität

Das Risiko für Krebspatienten „zu versterben wurde um bis zu 26% gesenkt, wenn sie in einem zertifizierten Zentrum betreut wurden“, stellte PD Dr. med. Simone Wesselmann (Berlin), DKG-Bereichsleitung Zertifizierung, in einer DKG-Pressemitteilung fest. Und weiter: „Die WiZen-Ergebnisse mit den deutlichen Überlebensvorteilen bei Behandlung in zertifizierten Zentren sprechen dafür, die multidisziplinäre Versorgung von Krebspatienten künftig auf die behandelnden Einrichtungen zu konzentrieren, die die Zertifizierungsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft erfüllen.“

Die Bildung von zertifizierten onkologischen Behandlungszentren auf Basis von einheitlichen Qualitätsstandards ist im Nationalen Krebsplan der Bundesregierung vorgesehen. Mit Stand vom 31. März 2022 gab es 1.778 zertifizierte Zentren, davon 148 Zentren im Ausland. Die Zentren sind an etwa 430 Krankenhäusern in Deutschland vertreten (Stand: 31. Dezember 2021) und im Jahr 2019 wurden 56% der neu erkrankten Patienten in einem zertifizierten Zentrum behandelt. Die Deutsche Krebsgesellschaft erstellt die Anforderungen für die Zertifizierung von onkologischen Zentren, in denen alle für die jeweilige Tumorerkrankung relevanten Fachdisziplinen zusammenarbeiten, berufs- und sektorenübergreifend. Eine Kurzfassung des WiZen-Ergebnisberichtes finden Sie hier.

Pressemitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), April 2022

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