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Onkologie

Gesunder Lebensstil nach Brustkrebstherapie von hohem Nutzen

5.1.2024

Ein Team aus Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) beschäftigte sich mit der Frage, ob modifizierbare Lebensstilfaktoren einen nachweislichen Einfluss auf die Überlebensrate bei Brustkrebspatientinnen nach der Menopause haben. Ihre Studie zeigt: Brustkrebspatientinnen und nicht betroffene Frauen profitieren gleichermaßen von einem gesunden Lebensstil.

Die Forscher zogen dazu die Daten der MARIE-Studie heran. Diese bevölkerungsbezogene Fall-Kontroll-Studie mit über 10000 Teilnehmerinnen wurde durchgeführt, um mögliche Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs nach den Wechseljahren zu ermitteln. In die aktuelle Auswertung wurden 8534 Frauen einbezogen, von denen etwa ein Drittel zwischen 2002 und 2005 eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatte. Die Nachbeobachtung erstreckte sich bis zum Jahr 2020.

Anhand der Selbstauskünfte zum Lebensstil wurden die Studienteilnehmerinnen in 3 Gruppen eingeteilt – je nachdem, wie genau sie die Empfehlungen zur Krebsprävention des World Cancer Research Fund (WCRF) befolgt hatten. Der WCRF empfiehlt unter anderem den Verzicht auf Tabak und Alkohol, sowie eine gesunde Ernährung, ausreichend körperliche Aktivität und ein gesundes Körpergewicht.

Unter den Frauen mit dem gesündesten Lebensstil gab es innerhalb der 16 Jahre Nachbeobachtung deutlich weniger Todesfälle als bei den Teilnehmerinnen, die sich am wenigsten an die WCRF-Empfehlungen gehalten hatten. Das galt sowohl für die Gesamtsterblichkeit als auch für Krebssterblichkeit oder die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen. Die Unterschiede waren erheblich: Auf jeweils 100 Todesfälle in der Gruppe, die die Präventionsempfehlungen am wenigsten befolgte, kamen nur 54 Todesfälle in der Gruppe der Teilnehmerinnen mit dem gesündesten Lebensstil.

Gesunder Lebensstil zahlt sich immer aus

Die wichtige Nachricht war dabei: Dies galt gleichermaßen für Frauen mit einer Brustkrebsdiagnose wie für Studienteilnehmerinnen aus der Kontrollgruppe. „Unsere Botschaft an alle Patientinnen ist daher: Es zahlt sich in Lebensjahren aus, auf einen gesunden Lebensstil zu achten – auch nach einer Brustkrebsdiagnose“, sagt Erstautorin Dr. Kathleen Gali vom UKE.

„Insgesamt jedoch haben die MARIE-Teilnehmerinnen beim Umsetzen der Empfehlungen zur Krebsprävention nur eine mittlere Punktzahl erreicht“, sagt Seniorautorin Prof. Dr. sc. hum. Jenny Chang-Claude. „Das gilt für Frauen mit und ohne Brustkrebshistorie.“ In früheren Untersuchungen war beobachtet worden, dass sich Frauen direkt nach einer Brustkrebsdiagnose zwar kurzzeitig mehr an die Präventionsempfehlungen hielten, dieser Effekt aber nicht lange anhielt. „Eine noch intensivere Aufklärung und Beratung der Frauen während der Tumor-Nachsorge könnte die Betroffenen davon überzeugen, dass sie auch nach einer Brustkrebsdiagnose von einem gesunden Lebensstil profitieren können.“

Pressemitteilung „Brustkrebspatientinnen leben länger bei gesundem Lebensstil“. Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, 14.12.2023 (https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/dkfz-pm-23-64-Brustkrebspatientinnen-leben-laenger-bei-gesundem-Lebensstil.php).
* Gali K et al.: Does breast cancer modify the long-term relationship between lifestyle behaviors and mortality? A prospective analysis of breast cancer survivors and population-based controls. Cancer. 2023 Nov 11 (DOI 10.1002/cncr.35104).

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